Uran in San Pellgrino: Nestlé redet sich heraus
Der größte Nahrungsmittelkonzern der Welt sieht sich nicht in der Verantwortung. Seine Mineralwässer San Pellegrino und Perrier seien „offenkundig vollkommen ungefährlich“, schreibt das Unternehmen an foodwatch in Reaktion auf einen Offenen Brief. Doch angesichts der gemessenen Uran-Belastung der Markenwässer sind diese für Kleinkinder nicht geeignet.
4,8 Mikrogramm Uran enthält Nestlés Nobelmarke Perrier pro Liter, für San Pellegrino wurden Werte zwischen vier und acht Mikrogramm gemessen. Damit liegen die beiden Nestlé-Marken deutlich über der für kleine Kinder kritischen Grenze. In einem aktuellen Gutachten hat die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) im März 2009 festgestellt, dass Kleinkinder selbst bei einem Wert von vier Mikrogramm pro Liter mehr Uran zu sich nehmen, als die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt. foodwatch hatte Nestlé in einem Offenen Brief im Mai 2009 dazu aufgefordert, den Urangehalt anzugeben – und deutlich davor zu warnen, dass seine Wässer für Säuglinge nicht geeignet sind.
Nestlé zieht sich hinter Gesetzeslage zurück
Am 10. Juni nun die Antwort von Nestlé Waters. Man habe die Wässer nie als geeignet für Säuglinge oder Kleinkinder beworben und halte sich an geltende Gesetze, argumentiert der Konzern. Deshalb sehe man keinen Grund, die Uranbelastung zu kennzeichnen. foodwatch sieht Nestlé dagegen in der Pflicht, seine Kunden vor dem hohen Urangehalt zu warnen – schließlich trinken durchaus auch Kinder San Pellegrino. Möglichen Gesundheitsgefahren gilt es vorsorgend zu entgegnen, dieser Grundsatz gilt auch für Unternehmen. foodwatch erneuerte diese Position in einem erneuten Brief, der heute an den Chef von Nestlé Waters geschickt wurde.