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Keine Qual-Milch in Exquisa, Weihenstephan & Co!

foodwatch / Soko Tierschutz

Exquisa. Weihenstephan. Andechser. MinusL. Sie alle verarbeiten Milch von Kühen aus Anbindehaltung – teils von Höfen, die zum Öko-Verband Naturland gehören. Das zeigt die aktuelle Undercover-Recherche von Soko Tierschutz und foodwatch. Die Kühe stehen tagein, tagaus auf einem Fleck, die Körper teils dick verkrustet mit Kot. Fordern Sie die Unternehmen jetzt auf: Verzichtet auf Milch aus Qual-Haltung!

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Keine Qual-Milch in Exquisa, Weihenstephan & Co!

foodwatch / Soko Tierschutz

Exquisa. Weihenstephan. Andechser. MinusL. Sie alle verarbeiten Milch von Kühen aus Anbindehaltung – teils von Höfen, die zum Öko-Verband Naturland gehören. Das zeigt die aktuelle Undercover-Recherche von Soko Tierschutz und foodwatch. Die Kühe stehen tagein, tagaus auf einem Fleck, die Körper teils dick verkrustet mit Kot. Fordern Sie die Unternehmen jetzt auf: Verzichtet auf Milch aus Qual-Haltung!

Sehr geehrte Damen und Herren,

Recherchen von Soko Tierschutz und foodwatch haben erschreckende Zustände in Betrieben aufgedeckt, die für Sie Milch produzieren: angekettete Kühe, teils voller Kot. Verdreckte Ställe und Melkräume.  

Die sogenannte „Anbindehaltung“ ist mit großem Leid für Rinder verbunden und alles andere als wesensgerecht. Denn Kühe sind eigentlich soziale Tiere, die täglich mehrere Kilometer laufen.  

Dass für Ihre Marke Kühe mit Ketten fixiert werden, steht im Widerspruch zu Grundprinzipien des Tierschutzes und Ihren Versprechen an Ihre Kunden und Kundinnen.  

Ich fordere Sie auf: Verzichten Sie auf Milch aus Anbindehaltung!

Mit freundlichen Grüßen

Unterschrift wird automatisch eingefügt

  • Andechser - Andechser Molkerei Scheitz GmbH
  • Exquisa - Karwendel-Werke Huber GmbH & Co. KG
  • Naturland - Verband für ökologischen Landbau e. V.
  • MinusL - OMIRA GmbH
  • Weihenstephan - Molkerei Weihenstephan GmbH & Co. KG

Hintergrundinformationen

Die Recherche stammt von Soko Tierschutz. Ermittler haben für Soko Tierschutz heimliche Stallkontrollen durchgeführt und so Ställe identifiziert, in denen Tiere angekettet gehalten werden. Ihre Aufnahmen zeigen die drastischen Verhältnisse in den Ställen. Aktivisten haben sich dann vor diesen Höfen versteckt und dokumentiert, welche Fahrzeuge vorfahren, welche Unternehmen also die Milch von diesen Höfen abnehmen.

17.01.2024

Rinder in der sogenannten „Anbindehaltung“ stehen auf kleinem Raum in einem Stall, fixiert mit Ketten, Gurten oder Halsrahmen. Sie können sich nicht umdrehen, nicht laufen, nicht kratzen. Lediglich Hinlegen oder Stehen ist möglich. Die Rinder stehen in einer Reihe, am Kopfende Futtertrog und Tränke, am hinteren Ende eine Auffangvorrichtung für die Exkremente. 

Das gesamte Leben spielt sich so an einem Ort ab – Essen, Trinken, Liegen, Koten und Urinieren. Das widerspricht dem natürlichen Verhalten der Rinder. Auf der Weide laufen Rinder bis zu 13 Kilometer am Tag [1], sie leben in sozialen Herden, pflegen Kontakte miteinander. All dies ist für Rinder in Anbindehaltung nicht möglich.  

Bis jetzt ist die Anbindehaltung nicht ausdrücklich verboten.  Klar ist aber, dass die Anbindehaltung gegen den Grundsatz einer ‘verhaltensgerechten Unterbringung’ nach § 2 Nr. 1 Tierschutzgesetz verstößt [2]. Rinder leben eigentlich auf Weideflächen in sozialen Herden und laufen täglich mehrere Kilometer. All das ist in Anbindehaltung nicht möglich - damit ist diese Haltungsform auch nicht ‘verhaltensgerecht’. Rechtsexperten haben die Haltung sogar als ’regelmäßig strafbar’ bezeichnet. [3]

Eigentlich gar nicht. Denn die EU-Ökoverordnung untersagt Anbindehaltung in Bio-Betrieben grundsätzlich. Es gibt aber Ausnahmegenehmigungen für kleine Betriebe (maximal 50 ausgewachsene Tiere), sofern die Tiere während der Weidezeit Zugang zu Weideland und mindestens zweimal in der Woche Zugang zu Freigelände haben, wenn das Weiden nicht möglich ist.[4]

Mehr als eine Million Rinder sind in Deutschen Ställen angebunden , davon rund 400.000 Milchkühe. Insgesamt werden somit zehn Prozent aller Rinder in Anbindehaltung gehalten. Etwa zwei Drittel dieser Rinder stehen das ganze Jahr im Stall (ganzjährige Anbindehaltung), ein Drittel kommt für eine begrenzte Zeit auf die Weide (teilweise Anbindehaltung).  [5]

Nach den aktuellen Zahlen von 2020 halten 28.300 Betriebe in Deutschland Rinder in Anbindehaltung [6]. Das entspricht 28 Prozent aller Betriebe.  Die Anbindehaltung ist vor allem in Süddeutschland verbreitet. In Bayern etwa halten noch immer 43 Prozent aller Betriebe ihre Tiere in Anbindehaltung. Klar ist: Landwirt:innen brauchen Planungssicherheit. Ein Verbot würde erst nach einer Übergangsfrist greifen,  damit die betroffenen Betriebe Zeit haben, ihre Ställe um- oder neu zu bauen. Dies könnte öffentlich gefördert werden. Insbesondere, wenn die Weidehaltung auf Almen aus Traditionsgründen oder zur Landschaftspflege unterstützt werden soll. Dass die Anbindehaltung ausläuft, kann für Tierhalter nicht überraschend kommen: Bereits 2016 hat der Bundesrat einen Ausstieg aus der ganzjährigen Anbindehaltung [7] gefordert. Seit langem ist klar: Die tierquälerische Praxis ist nicht zukunftsfähig.

  1. "Scientific report on the effects of farming systems on dairy cow welfare and disease", European Food Safety Authority (EFSA) 2009, S. 108 f. 
  2. gesetze-in-internet.de: Tierschutzgesetz ("§2: Wer ein Tier hält, betreut oder zu betreuen hat, 1. muss das Tier seiner Art und seinen Bedürfnissen entsprechend angemessen ernähren, pflegen und verhaltensgerecht unterbringen (...)" 
  3. Verfassungsblog.de: „Anbindehaltung – Keine rechtliche Grauzone, sondern illegale Routine“, (15.9.2023)
  4. Anhang II Teil II Nummer 1.7.5 der Verordnung (EU) 2018/848 ; S. 93
  5. Johann Heinrich von Thünen-Institut (Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei): „Expertise: Rinder in Anbindehaltung“, 27.07.2023 
  6. ebenda
  7. Entschließung des Bundesrates zum Verbot der ganzjährigen Anbindehaltung von Rindern vom 15.07.2016, siehe Drucksache 187/16

Eine Aktion von foodwatch in Kooperation mit

SOKO Tierschutz

foodwatch hat die Aktion am 18.01.2024 gestartet. 

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