Petitionen

Jetzt Steuer auf süße Getränke fordern!

Mag. Brigitte Lang / foodwatch

Millionen von Kindern und Erwachsenen in Österreich sind übergewichtig – mit dramatischen Folgen wie Diabetes Typ 2 und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Ein Hauptgrund: zuckerhaltige Getränke. Die Lösung wäre einfach: eine Steuer auf süße Erfrischungsgetränke. Über 50 Länder haben es bereits vorgemacht. Endlich ist eine Kracherl-Steuer auch im österreichischen Gesundheitsministerium Thema. Allerdings bleibt es bisher bei einer Studie – von konkreten Umsetzungsplänen fehlt jede Spur. Fordere jetzt: Gesundheit muss an erster Stelle stehen, wir brauchen schnellstmöglich eine Zucker-Steuer auf süße Getränke!

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Jetzt Steuer auf süße Getränke fordern!

Mag. Brigitte Lang / foodwatch

Millionen von Kindern und Erwachsenen in Österreich sind übergewichtig – mit dramatischen Folgen wie Diabetes Typ 2 und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Ein Hauptgrund: zuckerhaltige Getränke. Die Lösung wäre einfach: eine Steuer auf süße Erfrischungsgetränke. Über 50 Länder haben es bereits vorgemacht. Endlich ist eine Kracherl-Steuer auch im österreichischen Gesundheitsministerium Thema. Allerdings bleibt es bisher bei einer Studie – von konkreten Umsetzungsplänen fehlt jede Spur. Fordere jetzt: Gesundheit muss an erster Stelle stehen, wir brauchen schnellstmöglich eine Zucker-Steuer auf süße Getränke!


Hintergrundinformationen

foodwatch fordert von der neuen Bundesregierung die Einführung einer Kracherl-Steuer in Österreich. Stark gezuckerte Getränke sollen mit einer mengenorientierten Sonderabgabe belegt werden. Ziel ist, dass die Hersteller die Süße reduzieren, nicht den enthaltenen Zucker lediglich mit Süßstoff ersetzen.  

Der menschliche Körper hat keinen Bedarf an Zucker, der über die Nahrung zugeführt wird. Zwar benötigt das Gehirn Glukose, aber der Körper kann diese selbst herstellen – zum Beispiel aus Brot oder Kartoffeln. Wir müssen also keinen Zucker zu uns nehmen. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) vertritt daher auch die Position: Je weniger Zucker, desto besser [1]. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt, nicht mehr als 10 Prozent der täglichen Energiemenge aus freien Zuckern aufzunehmen – noch besser wären laut WHO weniger als 5 Prozent. Für eine erwachsene Person bedeutet das: Sie sollte maximal 50 Gramm Zucker pro Tag verzehren. Im Idealfall liegt ihre Zuckeraufnahme sogar bei weniger als 25 Gramm am Tag [2]. Die Realität sieht allerdings ganz anders aus: Die meisten Menschen nehmen viel zu viel Zucker zu sich [3].   

Viele der ernsthaften Gefahren für unsere Gesundheit, die durch unser Ess- und Trinkverhalten verursacht werden, sind unsichtbar. Das Problem daran: Wenn keine sichtbare Gewichtszunahme erfolgt, werden die gefährlichen Folgen des Konsums von zuckerhaltigen Produkten oftmals unterschätzt. Der Irrglaube, dass schlanke Menschen gleichbedeutend mit stoffwechselgesunden Menschen sind, kann dazu führen, dass viele Menschen mit unentdeckten gesundheitlichen Problemen leben.  

Zucker, der im Übermaß konsumiert wird, wird im Körper als Fett gespeichert, um später genutzt zu werden. Wenn diese Reserven nicht genutzt werden, können sie sich mit der Zeit ansammeln und gesundheitliche Probleme verursachen, wie zum Beispiel Adipositas, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Typ-2-Diabetes und andere nicht-übertragbare Krankheiten. [2] 

Zucker macht weder dick noch zuckerkrank, behauptet die Wirtschaftskammer Österreich [4]. 

Fakt ist aber, dass ein hoher Konsum zuckerhaltiger Getränke als Haupttreiber für Adipositas und Typ-2-Diabetes gilt und zudem Karies verursacht [5, 6]. Das liegt vor allem daran, dass sie dem Körper rasch und ungehindert überschüssige Kalorien zuführen und dabei große Zuckermengen auf einmal liefern. Flüssige Kalorien sättigen zudem weniger als feste Nahrung und fördern durch den raschen Blutzuckeranstieg die Insulinausschüttung, was die Einlagerung von Fett im Organismus begünstigt [7]. 

Die Studie Global Burden of Disease 2019 (GBD-Studie 2019) schätzt, dass ein hoher Konsum solcher Getränke – definiert als jede Aufnahme (in Gramm pro Tag) von Getränken mit 50 oder mehr kcal pro Portion (eine Tasse), einschließlich kohlensäurehaltiger Getränke, Limonaden, Energydrinks, Fruchtsäften (außer 100 % reinen Frucht- und Gemüsesäften) – im Jahr 2019 in der EU fast 25.000 vermeidbare Todesfälle verursachte [8]. 

Die Lebensmittellobby versucht ernährungspolitische Maßnahmen zu verhindern, indem sie Zweifel an ihrer Wirksamkeit sät [9, 10]. Dazu muss man klarstellen: Niemand behauptet, dass sich mit einer einzelnen Maßnahme wie der Kracherl-Steuer sämtliche ernährungsbedingten Erkrankungen in Luft auflösen werden. 

Fachorganisationen wie die Weltgesundheitsorganisation sagen klar: Es braucht ein ganzes Maßnahmenpaket, um das starke Auftreten von Adipositas und anderen ernährungsbedingten Krankheiten wirksam zu bekämpfen. Eine Besteuerung zuckergesüßter Getränke ist zentraler Bestandteil dieses Pakets [11]. 

Eine Besteuerung könnte zudem dazu beitragen, die staatlichen Ausgaben zu reduzieren. Das österreichische Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO) schlägt in diesem Zusammenhang die Einführung einer Zucker-Steuer nach britischem Vorbild vor, die als doppelt wirksame Maßnahme sowohl der Entlastung des Gesundheitssystems als auch der Budgetkonsolidierung dienen könnte [12]. 

Über 50 Länder haben bisher Steuern auf gesüßte Getränke eingeführt [13]. In einigen dieser Länder wurden die Auswirkungen der Steuer auf den Konsum und die Anpassung der Inhaltsstoffe von Süßgetränken umfassend untersucht. Daten aus Großbritannien, Mexiko, Südafrika und anderen Ländern zeigen, dass eine Kracherl-Steuer erfolgreich den Zuckerkonsum durch gesüßte Getränke reduziert. Auch eine neue Studie des österreichischen Gesundheitsministerium, in der verschiedene Studien zu den (gesundheitlichen) Auswirkungen einer Zucker-Steuer analysiert wurden, kam zu dem Ergebnis, dass mit einer Steuer auf süße Getränke positive Auswirkungen auf die Gesundheit erzielt werden können [14].   

foodwatch hat die Aktion am 18. Jänner 2025 gestartet.

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