foodwatch kürt den „Werbeschmäh des Jahres 2024“
Start der Abstimmung für die dreistesten Tricks der Lebensmittelindustrie – Fünf Produkte stehen zur Wahl
Verheißungsvolle Produktnamen, wohlklingende Zusätze, ansprechende Verpackungen: Bei jedem Einkauf wecken die Werbeversprechen von Lebensmittelherstellern Erwartungen. Die Produkte, das zeigen die Recherchen von foodwatch, erfüllen diese oft nicht. Mehr noch: Manche führen gezielt in die Irre. Die fünf dreistesten Fälle gehen nun ins Rennen um den „Werbeschmäh des Jahres 2024“. Ab heute, 27. November, können Konsument:innen im Online-Voting ihren Favoriten für den Negativpreis bestimmen.
Bis 16. Dezember haben alle Teilnehmenden die Chance, ihre Stimme für den „Werbeschmäh des Jahres“ abzugeben. Bereits am Folgetag wird foodwatch dem „Gewinner” die besondere Auszeichnung persönlich überreichen. „Mit dieser Wahl senden wir Konsument:innen eine klare Botschaft an die Lebensmittelindustrie: Schluss mit der Täuschung - für Transparenz und Fairness beim Einkauf”, so Elli Kiesl von foodwatch.
Die nominierten Produkte im Überblick:
- BILLA Bio Honigwaffeln: Viel Zuckersirup, wenig Honig
Statt Honig finden sich in den Waffeln vor allem Zuckersirup und Rohrzucker. Das Versprechen von „Honigwaffeln“ geht hier nicht mit der Realität einher. - Cremissimo Eis: Greenwashing auf jedem Löffel
Die Eiscreme von Eskimo wirbt mit dem Versprechen von „gerettetem Eis“ - doch die Details zur Herkunft und Menge bleiben vage. Ein cleverer Marketing-Trick oder echtes Nachhaltigkeitsengagement? - Donau-Marille: Herkunft im Dunkeln
Die „Donau-Marille“ von Julius Meinl lässt an Marillen aus der Wachau denken. Tatsächlich stammen die Früchte aus unterschiedlichen Regionen in ganz Europa - die geweckten Erwartungen werden nicht erfüllt. - Kotányi Spice Up My Salad: Halb Luft, halb Gewürz
Eine Gewürzmischung, die zu gut aussieht, um wahr zu sein - die Dose ist nicht einmal zur Hälfte gefüllt - Vöslauer Balance Juicy Plus: Ein Vitamin, sieben Würfel Zucker
Trotz des Vitaminversprechens und der Aufschrift „Balance“ steckt in der Flasche mehr Zucker als erwartet - die Vorderseite der Verpackung verschweigt den hohen Zuckergehalt.
foodwatch Österreich kürt den „Werbeschmäh des Jahres" heuer bereits zum dritten Mal. „Die steigende Anzahl von Einsendungen über unsere Plattform das-regt-mich-auf.at, auf der Konsument:innen irreführende Produkte an foodwatch melden können, belegt leider, wie wichtig die öffentliche Entlarvung der Marketing-Tricks ist. Gemeinsam zeigen wir den Lebensmittelherstellern: Wir Konsument:innen schauen genau hin und lassen uns nicht alles gefallen“, so Elli Kiesl.
Im vergangenen Jahr ging der Titel „Werbeschmäh des Jahres” an das Bad Ischler Nudelsalz, das sich als hochpreisiges, gewöhnliches Salz entpuppte - zwölfmal teurer als das normale Tafelsalz, ohne dass es einen Mehrwert oder geschmackliche Vorteile bietet. 2022 sicherte sich Dreh und Trink den Titel - ein Zuckerwasser mit Spuren von Fruchtsaftkonzentrat, das mit Comic-Figuren um die Aufmerksamkeit von Kindern buhlt und bei vielen Konsument:innen für Ärger sorgt.
Mit der Wahl des diesjährigen „Werbeschmähs“ setzt foodwatch Österreich seine Arbeit fort, um die Aufmerksamkeit auf dreiste Werbemaschen und die Notwendigkeit für mehr Transparenz in der Lebensmittelindustrie zu lenken.
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