Presseaussendung 17.12.2024

foodwatch kürt Vöslauer Balance Juicy Plus zum Werbeschmäh des Jahres 2024

Vöslauer weigert sich, Verantwortung für Zuckerfalle mit Vitaminversprechen zu übernehmen

Über 3.000 Konsument:innen haben abgestimmt und das Vöslauer Balance Juicy Plus zum „Werbeschmäh des Jahres 2024“ gekürt. Das vermeintlich gesunde Vitaminwasser entpuppte sich als wahre Zuckerbombe mit rund sieben Stück Würfelzucker pro Flasche. foodwatch Österreich hat heute versucht, den Negativpreis persönlich an den Hersteller zu überreichen - allerdings wollte Vöslauer keine Stellung beziehen.

Mit zugesetztem Vitamin B3 und Mate-Limette-Geschmack verspricht Vöslauer ein ausgewogenes und kalorienarmes Getränk. Doch eine 0,75-Liter-Flasche enthält ganze 27 Gramm Zucker - mehr als die Hälfte der von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlenen täglichen Höchstmenge. Damit liefert das Getränk kaum einen gesundheitlichen Mehrwert, sondern fördert vielmehr übermäßigen Zuckerkonsum.

Vor dem Firmensitz in Bad Vöslau machte foodwatch deutlich: Zuckerreiche Getränke als ausgewogen und gesund zu vermarkten, ist irreführend. „Unsere Botschaft ist klar: Zuckerwasser ist keine Balance. Solche Produkte tragen weder zu einem gesunden Lebensstil bei noch sind sie geeignet, den Durst zu stillen“, so Indra Kley-Schöneich von foodwatch Österreich.

Bereits zum dritten Mal hatte foodwatch Österreich zur Wahl des „Werbeschmäh des Jahres“ aufgerufen. Drei Wochen lang konnten Konsument:innen online für fünf nominierte Produkte abstimmen, die 2024 mit besonders dreisten Werbeversprechen aufgefallen waren. Vöslauer Balance Juicy Plus setzte sich mit knapp 30 Prozent der Stimmen klar durch.

Um die Negativ-Urkunde zu überreichen, hatte foodwatch den Hersteller zunächst am Firmenstandort in Bad Vöslau besucht. Nachdem sich dort niemand der Kritik stellen wollte, machte sich das Team auf den Weg zum Mutterkonzern, der Ottakringer Getränke AG, nach Wien. “Doch auch hier war leider niemand bereit, das Urteil der Abstimmenden anzuhören und die Verantwortung für das irreführende Produkt zu übernehmen. Ein äußerst fragwürdiges Verhalten angesichts der klaren Wahl von tausenden Konsument:innen”, so Kley-Schöneich.

Neben dem klaren "Sieger" Vöslauer Balance Juicy Plus war das Voting hart umkämpft: Julius Meinl Donau Marille landete mit knapp 23 Prozent auf dem zweiten Platz, gefolgt von Eskimo Cremissimo Schokolade mit 21 Prozent. Die Billa Bio Honigwaffel erreichte 15 Prozent der Stimmen, und Kotányi "Spice up my Salad" komplettierte das Feld der fünf dreistesten Werbeschmähs des Jahres mit 11 Prozent.

Mit Aktionen wie dem “Werbeschmäh des Jahres” macht foodwatch Österreich auf irreführende Marketingstrategien der Lebensmittelindustrie aufmerksam und fordert mehr Transparenz sowie ehrliche Werbung für Konsument:innen.

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