foodwatch zum Verbot des Kükentötens
Zum heute vom Bundeskabinett verabschiedeten Gesetzentwurf zum Verbot des Kükentötens erklärt Martin Rücker, Geschäftsführer der Verbraucherorganisation foodwatch:
„Ein Ende des Kükentötens ist überfällig, das Gesetz von Frau Klöckner doktert jedoch nur an den Symptomen herum, ohne die Probleme zu lösen. Es ist meilenweit von dem angekündigten ‚Meilenstein‘ für den Tierschutz entfernt. Wer Tierschutz möchte, muss den tierquälerischen Irrsinn der Hochleistungshennen beenden. Wenn nur die grausame Praxis des Kükentötens in Deutschland beendet wird, ändert dies an dem unerträglichen Leid der Legehennen rein gar nichts. Auch die Aufzucht von Bruderhähnen bringt nicht den entscheidenden Fortschritt für den Tierschutz, denn das Problem sind die fatalen Folgen der Hochleistungszucht. Die auf maximale Legeleistung getrimmten Legehennen produzieren wie am Fließband Eier – und leiden dabei oft unter Schmerzen, Entzündungen und Knochenbrüchen, weil ihnen die vielen Eier das Kalzium für den eigenen Skelettbau entziehen. Masthühner wiederum sind darauf gezüchtet, möglichst schnell Fleisch anzusetzen – sie können körperlich der enormen Geschwindigkeit ihrer Gewichtszunahme nicht standhalten und müssen in ihrem kurzen Leben inakzeptable Schmerzen und körperliche Schäden ertragen.
Nötig ist ein grundsätzliches Umsteuern in der Zuchtpolitik und in der Hühnerhaltung. Tierschutz gibt es nur mit robusteren Hühnerrassen, die sowohl Eier legen als auch Fleisch ansetzen, und mit gesetzlichen Vorgaben, damit die Tiere nicht krank gemacht werden und Schmerzen leiden. Dazu verpflichten uns das Grundgesetz und das Tierschutzgesetz, mit denen das vermeidbare Leiden der Hühner nicht in Einklang zu bringen ist.“