foodwatch zur Vorstellung des Ernährungspolitischen Berichts von Ministerin Klöckner im Bundestag
Zum heute ins Parlament eingebrachten Ernährungspolitischen Bericht des Bundesernährungsministeriums und der Zwischenbilanz zur „Nationalen Reduktions- und Innovationsstrategie für Zucker, Fette und Salz in Fertigprodukten“ erklärt Oliver Huizinga, Leiter Recherche und Kampagnen bei foodwatch:
„Bundesministerin Klöckner täuscht die Öffentlichkeit, wenn sie ihre Reduktionsstrategie als großen Erfolg verkauft. Trotz Zuckerreduktion entsprechen noch immer 9 von 10 Kinderprodukten nicht den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation. Trotz Zuckerreduktion sind noch immer 60 Prozent der sogenannten Erfrischungsgetränke so überzuckert, dass in Großbritannien die Limo-Steuer fällig wäre. Frau Klöckners Strategie der Freiwilligkeit ist zum Scheitern verurteilt und offenbart ihr vollkommen fehlgeleitetes Amtsverständnis. Der Gesundheitsschutz von Kindern und Jugendlichen darf nicht von unternehmerischen Entscheidungen der Lebensmittelkonzerne abhängen, sondern ist eine staatliche Fürsorgepflicht. Frau Klöckners eigener wissenschaftlicher Beirat empfiehlt die Einführung einer Limo-Steuer und ein Verbot der an Kinder gerichteten Werbung für stark zuckerhaltige Produkte - doch die Ministerin scheut es, sich mit der Industrie anzulegen.“
Quellen und weiterführende Informationen:
- Auskunft des Max Rubner-Instituts zum Gehalt von Zucker, Fetten und Salz in Kinderprodukten und Erfrischungsgetränken
- Pressemitteilung des BMEL zur Vorstellung des Ernährungspolitischen Berichts
- Gutachten des Wissenschaftlichen Beirats für Agrarpolitik, Ernährung und gesundheitlichen Verbraucherschutz (Empfehlungen zum Verbot von an Kinder gerichteter Werbung und zur Einführung einer Limo-Steuer s. S. 29)