Schamlose Skalpellpolitik von EDEKA und Co
Hallo und guten Tag,
immer noch werden Tag für Tag tausenden Ferkeln unvorstellbare Schmerzen zugefügt, weil sie bei lebendigem Leib und ohne die kleinste Betäubung kastriert werden. Der Hodensack wird aufgeschnitten und dann werden die kleinen Hoden unter dem jämmerlichen Gequieke der kleinen Schweine rausgedrückt. Wenn Sie auch der Meinung sind, dass diese Grausamkeit so schnell wie möglich aufhören muss, dann unterstützen Sie uns und werden Sie Förderin/Förderer von foodwatch.
EIGENTLICH hatten Bauernverband, Fleischwirtschaft und Einzelhandel sogar selbst bereits im Jahr 2008, also vor 12 (!) Jahren, das Ziel des baldmöglichen Verzichts auf die Ferkelkastration ausgegeben.Und vor fast genau einem Jahr hätte diese mittelalterliche Praxis des betäubungslosen Kastrierens von Ferkeln beendet sein sollen. Dann aber wurde auf Druck eben dieser Wirtschaftslobby eine Verlängerung um weitere zwei Jahre im Bundestag beschlossen. Das bedeutet, dass auch im letzten Jahr Millionen Ferkel unerträgliche Schmerzen leiden mussten und dass dies noch mindestens ein weiteres Jahr so weitergehen wird. Wenn Sie das genauso unerträglich finden wie wir, dann stellen Sie sich mit uns gegen diese Praxis und werden Sie Förderer/Förderin von foodwatch.
Weil wir das so nicht hinnehmen wollten, hatten wir uns 2019 an den Lebensmitteleinzelhandel gewandt und Rewe, Edeka und Co. aufgefordert, keine Fleisch- und Wurstwaren mehr von betäubungslos kastrierten Ferkeln zu verkaufen. Die Handelsunternehmen haben die entsprechende Marktmacht, um diese Forderung ihren Lieferanten gegenüber durchzusetzen. Es wäre für sie ein Leichtes gewesen, diese sinnlose Quälerei der Ferkel zu beenden, zumal es da längst hervorragende Alternativen wie die Immunokastration gibt.
Dieser Forderung hatten sich dann auch mehr als 100.000 Verbraucherinnen und Verbraucher angeschlossen. Aber leider ohne Erfolg. Denn keines der angeschriebenen Handelsunternehmen hat sich in irgendeiner Weise öffentlich erklärt! Allem Anschein nach ist es diesen Unternehmen (bzw. den Menschen, die dort die Verantwortung tragen!) egal, wenn Lebewesen, die auf Gedeih und Verderb von ihren wirtschaftlichen Entscheidungen abhängig sind, absurde Schmerzen zugefügt werden. Und das, obwohl genau diese Handelsunternehmen behaupten, ihre angebliche Tierfreundlichkeit mit dem im Frühjahr 2019 eingeführten „Haltungskompass“ zu beweisen. Doch Millionen betäubungslos kastrierte Ferkel machen deutlich: „Tierschutz“ in den Ställen ist bei EDEKA, REWE und Co. nicht viel mehr als Marketinggetöse. Statt um die Tiere geht es den Handelsriesen vor allem um das eigene Image. Diese schamlose Heuchelei wollen wir nicht akzeptieren und weiter dafür kämpfen, dass Tierqual nicht mehr im Angebot der Supermärkte ist. Wenn Sie uns dabei helfen wollen, dann schließen Sie sich uns an und werden Sie Förderer/Förderin von foodwatch.
Aber natürlich geht es nicht „nur“ um die betäubungslose Kastration der Ferkel, sondern darum, wie alle unsere Nutztiere gehalten und viel zu häufig buchstäblich krank gemacht werden. Und wie ernst der Staat seine Kontrollaufgabe nimmt. Bundesweit werden die Tiere in deutschen Ställen nur alle 17 (!) Jahre kontrolliert. In Bayern sogar nur alle 50 Jahre! Wenn Sie auch finden, dass dies ein völlig unhaltbarer Zustand ist, dann werden Sie Förderer/Förderin von foodwatch und helfen Sie uns dabei, der Wirtschaftslobby eine Lobby für die Nutztiere entgegen zu setzen.
Die Analyse zahlreicher wissenschaftlicher Studien durch foodwatch hat ergeben, dass etwa jedes vierte (!) Nutztier in Deutschland krank ist. Die Kühe leiden häufig unter Euterentzündungen und Klauenerkrankungen. Die Schweine werden nicht nur als Ferkel betäubungslos kastriert, sondern erkranken später sehr oft an Lungenentzündungen und trockenem Brüllhusten. Die Knochen der Legehennen brechen regelmäßig, weil sie das Kalzium aus den Knochen für die Eierschalenbildung benötigen.
Bei dieser Aufzählung handelt es sich nur um einen kleinen Auszug der häufigsten Krankheiten. Wir könnten sie noch lang fortführen und mit Details anreichern, aber das wollen wir Ihnen ersparen.
Was wir Ihnen nicht ersparen wollen, ist mit uns zusammen dafür einzutreten, dass alle Tiere, die für die Erzeugung von Lebensmitteln gehalten werden, bestmöglich vor Leiden und Schmerzen geschützt werden. Und dass Ausreden, Verharmlosungen und Verbrauchertäuschungen über das Elend in den Ställen endlich aufhören – genauso wie die grausame Praktik des betäubungslosen Kastrierens der Ferkel! Helfen Sie uns dabei und werden Sie Förderer/Förderin von foodwatch!
Vielen Dank für Ihre Unterstützung!
Ihr Matthias Wolfschmidt, Internationaler Kampagnendirektor von foodwatch und approbierter Tierarzt