Ihr habt abgestimmt: Der Preis für den „Werbeschmäh des Jahres 2022“ geht an Dreh und Trink. Mit bunten Comic-Figuren bewirbt Dreh und Trink Zuckerwasser an Kinder. Das Werbeversprechen „mit echten Früchten“ soll wohl die Eltern beruhigen. Fruchtsaft ist aber nur wenig drin. Wir fordern von Dreh und Trink, das dreiste Kindermarketing zu beenden. Deshalb hat foodwatch Österreich dem Hersteller einen Besuch abgestattet.
Anfang Dezember hat foodwatch Österreich zum Voting für den „Werbeschmäh des Jahres“ aufgerufen. Fünf Lebensmittel mit ärgerlichen Marketingtricks waren nominiert. Dreh und Trink ist klar als Gewinner unseres Schmähpreises hervor gegangen. Die bunten Plastik-Flaschen voller Zuckerwasser ködern Kinder mit Comic-Tieren. Der Hersteller gibt auf seiner Website zu, dass er sich einiges überlegt hat, um dieses Getränk schon an die Kleinsten zu vermarkten. Dort ist zu lesen; Die Flaschen sind „perfekt für Kinderhände abgestimmt“.
Besonders ärgerlich: Dreh und Trink wirbt „mit echten Früchten“. Und will wohl so das Gewissen von Eltern und anderen Bezugspersonen beruhigen, wenn Kinder im Supermarkt quengeln. Die beworbenen Früchte sind aber oft nur in Spuren enthalten. Der absurdeste Vertreter ist die Sorte Waldbeere: Gerade einmal 0,1 Prozent Brombeersaft und 0,1 Prozent Heidelbeersaft aus Fruchtsaftkonzentrat haben es in die Flasche geschafft. Weitere Zutaten: reichlich Zucker, Zusatzstoffe und Aromen.
foodwatch Österreich übergibt „Werbeschmäh des Jahres“ Urkunde an Dreh und Trink
Wir haben den Hersteller von Dreh und Trink, die Klosterquell Hofer Vertriebs GmbH, in der Vertriebszentrale in Wien aufgesucht. Mitgebracht haben wir die Urkunde für den „Werbeschmäh des Jahres 2022“. Damit wollen wir Dreh und Trink klar machen: Stopp das Kindermarketing!
Hier ein Bild der Preisübergabe:
Kinder sind die Leidtragenden von Werbung für ungesunde Lebensmittel und Getränke. Schon jedes dritte Kind im Volksschulalter ist übergewichtig oder adipös. Die gezielte Bewerbung von zu süßen, zu salzigen oder fettreichen Lebensmitteln an Kinder hat ihren gewichtigen Anteil daran. Die Weltgesundheitsorganisation WHO fordert seit Jahren ein Werbeverbot für solche Lebensmittel und Getränk. foodwatch setzt sich in Österreich für eine strenge gesetzliche Regelung zum Schutz der Gesundheit der Kinder ein.