Hintergrund

Plastik in Lebensmitteln: Was du darüber wissen solltest

  • Schadstoffe in Lebensmitteln
  • Mikroplastik
Ronald Talasz/foodwatch

Hast du gewusst, dass wir jede Woche bis zu 5 Gramm Plastik essen? Das entspricht etwa einer Kreditkarte. Aber wie kann das passieren? Ganz einfach: Winzige Plastikteilchen sind in unseren Lebensmitteln enthalten. Die genauen Auswirkungen von Mikroplastik auf unsere Gesundheit werden derzeit noch von der Wissenschaft erforscht.

Wie kommt Plastik in unser Essen?

Plastik ist ein sehr robustes Material. Umso absurder, dass es massenhaft für Wegwerf-Verpackungen, wie Plastikflaschen, Plastikfolien und co. verwendet wird. Plastik verrottet nicht, sondern zerfällt in immer kleinere Teile. Das bedeutet, dass sogar kleine Mikroplastikpartikel in noch kleinere zerfallen. So reichert sich Plastik in unserer Umwelt an. Es ist im Meer, in unseren Böden und in der Luft. Und von dort gelangt es auch in viele Lebensmittel. Alltägliche Produkte wie Salz, Wasser oder Meerestiere sind oft stark mit Mikroplastik belastet.

Was ist Mikroplastik?

Von Mikroplastik spricht man meist bei Plastikteilchen mit einer Größe zwischen 0,001 bis 5 Millimeter. Die kleineren Mikroplastikteilchen sind sogar kleiner als Feinstaub-Partikel und nicht mehr mit freiem Auge sichtbar. Nanoplastik ist noch kleiner als Mikroplastik.

Was passiert, wenn wir Mikro – oder Nanoplastik essen?

Ein Teil des mit der Nahrung aufgenommen Plastiks wird wieder ausgeschieden, wie eine Studie der Universität Wien gezeigt hat. Im Durchschnitt wurden 20 Mikroplastik-Teilchen pro 10 Gramm Stuhl nachgewiesen. Die genauen Auswirkungen des Konsums von Mikro- und Nanoplastik auf unsere Gesundheit werden derzeit noch erforscht. Es gibt jedoch erste Studienergebnisse, die auf mögliche negative Auswirkungen hinweisen. Eine Vermutung ist, dass aufgenommenes Plastik Veränderungen in der Zusammensetzung unseres Darm-Flora verursachen kann. Dies wiederum könnte die Entstehung von Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes begünstigen.

foodwatch fordert: Für das möglicherweise Gesundheitsschädigenden Mikroplastik in Lebensmitteln muss das Vorsorgeprinzip zur Anwendung kommen. Hersteller und Behörden sollten alles tun, um die Belastung von Lebensmittel mit Mikro- oder Nanoplastik zu verhindern. Als Konsument*innen können wir nicht herausfinden, in welchen Lebensmitteln Mikroplastik steckt und in welche nicht. Wir müssen uns darauf verlassen können, dass Maßnahmen in der Produktion und Verarbeitung der Lebensmittel gesetzt werden, um die Lebensmittel möglichst frei von Mikroplastik zu halten.