Hintergrund

Die faulen Tricks mit der Verpackung

foodwatch/Ronald Talasz

Große Verpackung – viel Luft, wenig Inhalt. Versteckte Preiserhöhung durch verringerte Füllmenge. Abnehmende Qualität durch billigere Zutaten. Lebensmittel, die vortäuschen, etwas Besonderes zu sein. Egal, welcher Methode sich Hersteller bedienen: Mit Verpackungen lässt sich gut tricksen. Die gesetzlichen Rahmenbedingungen lassen das großteils zu. Die Lebensmittelindustrie macht damit Gewinne. Und wir Konsument*innen zahlen drauf. foodwatch findet: Das muss ein Ende haben.

Viel Verpackung, wenig Inhalt – ein Ärgernis

„Juhu, eine große Packung Chips! Da bekomm ich was für mein Geld!“ Hast du dir das auch schon einmal gedacht? Und warst beim Öffnen der Verpackung enttäuscht über so wenig Inhalt und so viel Luft? 

Solche „Luftnummern“ sind ein häufiges Ärgernis für uns Konsument*innen. Durch ihre Größe versprechen Verpackungen viel mehr, als sie geöffnet halten. Die Hersteller sind kreativ bei solchen Gebinden. Sie wissen, dass wir von der Größe der Verpackung auf den Inhalt schließen. Viele Konsument*innen greifen gerne zu größeren Packungen.

Gleicher Preis – kleinere Packung

Ein beliebter Trick der Hersteller ist es, eine Preiserhöhung hinter einer neuen Verpackung zu verbergen. Der Preis des Produkts bleibt gleich, der Inhalt der Verpackung wird weniger. Das können weniger Kekse pro Verpackung sein oder weniger Joghurt im Becher. Also weniger Milliliter oder Gramm pro Packung. Hier empfiehlt es sich, nicht nur genau auf den Preis des Produkts zu schauen, sondern auch auf den Grundpreis, der am Regal angebracht sein muss. Der Grundpreis ist der Preis pro Kilogramm oder pro Liter. Was alles am Produkt stehen muss, findest du hier.  

Die Masche mit der goldenen Masche

Du hast sie sicher schon öfters gesehen, die besonders edel verpackten Produkte: eine schwarze Kaffeepackung mit feinem Schriftzug. Eine Pralinenschachtel mit goldener Schleife, die besonders „aufwändig“ und „teuer“ gestaltet wirkt. Eine Nudelverpackung, die auf „traditionell“ gestylt ist. 

Solche Verpackungen sollen uns signalisieren: Das Produkt ist etwas Besonderes und die Qualität eine hohe. Abgesehen von der hübschen Verpackung ist uns auf den ersten Blick nicht klar, was an dem Inhalt so besonders sein soll. Was ist bei der Pralinenschachtel mit Schleife anders als bei der gleichen Schachtel ohne Schleife?

Festtage treiben den Preis oft in die Höhe

Vor besonderen Festtagen wie Weihnachten, Ostern oder Valentinstag verpacken Hersteller ihre Produkte dem Anlass entsprechend. Gerne nutzen manche dabei die Gelegenheit, auch den Preis dem Anlass „anzupassen“. Die Schokolade, die du immer kaufst, kann im besonderen „Outfit“ - im Adventkalender, als Osterhase oder in der Verpackung für Verliebte - empfindlich mehr als sonst kosten.

Gehörst du zu den Kund*innen, denen sowas sofort auffällt? Dann melde es uns unter www.dasregtmichauf.at.

Fazit:


Mit Verpackungen lässt sich gut tricksen. Manche Verpackungen täuschen mit Größe. Hier machen sich die Hersteller zu Nutze, dass viele Konsument*innen gern zu großen Packungen greifen. Andere Verpackungen geben sich edel, um einen höheren Preis zu rechtfertigen. Die gesetzlichen Rahmenbedingungen lassen das großteils zu. Die Lebensmittelindustrie macht damit Gewinne. Und wir Konsument*innen zahlen drauf.

foodwatch fordert: 

  • Das Tarnen und Täuschen mit Verpackungen muss ein Ende haben. Wir Konsument*innen sollten auf einen Blick erkennen und vergleichen können, wie qualitativ hochwertig Produkte tatsächlich sind.
  • Konkrete gesetzliche Regelungen, die Herstellern vorschreiben, ihre Packungen vollständig zu füllen. Nur nachweislich technisch begründete Ausnahmen sollten im Einzelfall davon abweichen dürfen. 

Lebensmitteltäuschung - Das regt mich auf!

Lebensmittelhersteller sind erfinderisch, um ihre Produkte besser dastehen zu lassen, als sie es tatsächlich sind. Da wird uns öfter mal ein X für ein U verkauft. Das regt dich auf? Dann lade dein Bild hier hoch!

Werbeschmäh entlarven!