Artikel 10.04.2025

Nutri-Score: Der neue Algorithmus im Überblick

Seit dem 31. Dezember 2023 gilt für den Nutri-Score eine neue Berechnungsgrundlage. Die Änderungen sollen eine präzisere und wissenschaftlich fundierte Bewertung der Nährwertqualität ermöglichen. Ziel ist es, Konsument:innen bei der Lebensmittelauswahl besser zu unterstützen. Wir haben für euch zusammengefasst, was sich mit der überarbeiteten Berechnungsmethode ändert. 

Wichtige Änderungen im Detail: 

  • Strengere Bewertung von Zucker und Salz: 
    Produkte mit hohem Gehalt an Zucker und Salz erhalten jetzt schlechtere Bewertungen. Dadurch wird der Nährwertindex kritischer und aussagekräftiger. 

  • Höhere Anforderungen bei Ballaststoffen: 
    Der positive Einfluss von Ballaststoffen auf den Score wurde angepasst. Nur Produkte mit ausreichend hohem Gehalt erhalten nun einen Vorteil – besonders relevant etwa bei Brot- und Getreideprodukten. Manches Weißbrot erhielt bisher eine gute “A” Bewertung, genau wie das Vollkornbrot im Nachbarregal. Mit der neuen Berechnungsgrundlage wird das nicht mehr möglich sein. 

  • Überarbeitete Proteinbewertung: 
    Ein höherer Proteingehalt kann zwar weiterhin die Bewertung verbessern, allerdings wurde die Schwelle für diesen Effekt erhöht. Davon profitieren nur noch Produkte mit hohem tatsächlichem Proteingehalt. 

  • Eigene Kategorie für Nüsse, Samen und pflanzliche Öle: 
    Diese Lebensmittel werden künftig differenzierter bewertet. Gesunde pflanzliche Fette und ungesättigte Fettsäuren wirken sich positiver auf die Einstufung aus als bisher. 

  • Einheitliche Bewertung für Getränke: 
    Flüssige Lebensmittel gelten nun einheitlich als Getränke – bisherige Ausnahmen, etwa für Milchmischgetränke, wurden gestrichen. 

  • Süßstoffe in Getränken werden berücksichtigt: 
    Getränke mit Süßstoffen erhalten künftig Punktabzüge. Damit wird verhindert, dass der Austausch von Zucker durch Süßstoffe automatisch zu einer besseren Bewertung führt. Getränke mit Aspartam, Saccharin und anderen Süßstoffen werden zukünftig also schlechter abschneiden als zuvor. 

Übergangsregelung bis Ende 2025 

Lebensmittel, die vor dem 31. Dezember 2023 mit dem bisherigen Nutri-Score versehen waren, dürfen bis zum 31. Dezember 2025 weiterhin mit der alten Berechnungsweise gekennzeichnet sein. Ab dem 1. Januar 2026 ist ausschließlich die neue Berechnungsgrundlage zulässig. 

Aktuell fehlt in Österreich ein Gesetz, das die Verwendung des Nutri-Scores für österreichische Hersteller ermöglicht. Importierte Produkte – beispielsweise aus Deutschland - dürfen den Nutri-Score tragen. Wir von foodwatch fordern eine Einführung des Nutri-Scores auch in Österreich, damit Konsument:innen endlich von dem Kennzeichnungssystem profitieren und informierte und ausgewogene Entscheidungen treffen können. 

Bis wir dieses Ziel erreichen, kannst du jetzt mit unserem Nutri-Score-Rechner die Produkte in deiner Küche auswerten. So siehst du auf einen Blick, wie die Bewertung nach dem neuen Algorithmus berechnet wird und auf welche Nährstoffe es bei welcher Kategorie ankommt. 

Nutri‑Score Rechner

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