Neue Studie: Immer noch sind viele Kinder zu dick
Mehr als jedes siebte Kind in Deutschland ist übergewichtig. Das geht aus der aktuellen Studie des Robert Koch-Instituts zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen hervor. 15,4 Prozent der Kinder und Teenager zwischen 3 und 17 Jahren sind übergewichtig, 5,9 Prozent sogar fettleibig. Die Lebensmittelindustrie trägt hierfür eine gehörige Mitverantwortung.
Seit dem Start der Untersuchung des Robert Koch-Instituts (RKI) in den Jahren 2003 bis 2006 verharrt der Anteil übergewichtiger Kinder in Deutschland auf einem hohen Niveau. Im Vergleich zu den 1980er- und 1990er-Jahren hat sich der Anteil der übergewichtigen Jugendlichen um 50 Prozent erhöht, der Anteil fettleibiger Kinder hat sich sogar verdoppelt.
Zu wenig Obst und Gemüse, zu viel Ungesundes
Ursache ist vor allem eine falsche Ernährungsweise: Kinder essen zu wenig Gemüse und Obst, zu viele Süßigkeiten, salzig-fettige Snacks, Fleisch und Wurst und trinken zu viel Limonade. Das belegen Ergebnisse der Ernährungsstudie „EsKiMo“, welche die Bundesregierung 2007 veröffentlicht hat.
Comicfiguren werben für Süßigkeiten und ungesunde Snacks
Die Lebensmittelindustrie trägt aus Sicht von foodwatch eine entscheidende Mitverantwortung für diese Entwicklung, denn sie vermarktet fast nur Süßigkeiten und fettig-salzige Snacks an Kinder: 9 von 10 Lebensmitteln, die etwa mit Comicfiguren an Kinder beworben werden, sind zu süß, zu fettig, zu salzig. Ernährungsbildung, Sportprogramme und wohlmeinende Appelle sind deshalb nicht genug.
Werbebeschränkungen für Ungesundes
foodwatch fordert: Die Bundesregierung muss jetzt wirksame Maßnahmen ergreifen und endlich den Mut haben, sich mit der mächtigen Lebensmittellobby anzulegen: Wir brauchen Werbebeschränkungen für ungesunde Kinderlebensmittel, eine verständliche Nährwertkennzeichnung in Ampelfarben und eine Herstellerabgabe für überzuckerte Getränke!
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