Nachricht 10.12.2015

foodwatch-Aktivisten kaufen belastete Produkte bei Rewe auf

Da Rewe sich bisher weigert, mit Mineralölen belastete Produkte aus den Regalen zu nehmen, übernahmen das heute foodwatch-Aktivistinnen und Aktivisten. Sie kauften symbolisch die betroffenen Produkte auf, um so die „echte“ Kundschaft vor dem Gesundheitsrisiko zu schützen, plakatierten einen selbst-organisierten Produktrückruf an den Scheiben eines Rewe-Marktes im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg und verteilten Handzettel an Kundinnen und Kunden. 

Mit der Aktion protestierte foodwatch gegen die Firmenpolitik von Rewe. Bereits im Oktober hatte foodwatch in einer Laboranalyse im „Rewe Bio Weichweizengrieß“ Mineralöle gefunden. Die in einer Charge nachgewiesenen sogenannten aromatischen Mineralöle gelten als potenziell krebserregend und erbgutschädigend. Die Belastung weiterer Chargen ist nach Einschätzung von foodwatch sehr wahrscheinlich. Doch Rewe weigert sich bislang, die belasteten Produkte aus den Regalen zu nehmen. Daher veröffentlichte foodwatch einen selbst-organisierten „Öffentlichen Produktrückruf“ und hunderte von Beschwerden gingen auf der Facebook-Seite des Unternehmens ein. Doch noch immer verkauft Rewe die Produkte aus dem foodwatch-Test weiter – auch „reis-fit Spitzen-Langkornreis“, den Real in Reaktion auf die foodwatch-Veröffentlichung bereits ausgelistet hat. 

Ab nächstem Jahr in anderer Verpackung – aber jetzt?

Über den Bioverband Naturland erfuhr foodwatch nun, dass Rewe den Weichweizengrieß der Eigenmarke ab kommendem Jahr in einer neuen Verpackung anbieten will, die das Produkt vor Verunreinigungen mit Mineralöl schützt. Also alles gut? Eben nicht! Denn obwohl Rewe offenbar anerkennt, dass die Mineralölbelastung seines Produkts eben doch ein Problem darstellt, nimmt der Konzern die Produkte in der bisherigen Verpackung nicht aus dem Verkauf. Will Rewe seine Kunden konsequent vor einem Gesundheitsrisiko schützen, dann muss das Unternehmen dies aber jetzt tun und nicht erst nächstes Jahr.


Um die Öffentlichkeit über das Problem der Mineralölbelastung zu informieren, hat foodwatch heute den selbst-organisierte „Öffentlichen Produktrückruf“ auch an den Scheiben einer Rewe-Filiale in Berlin Prenzlauer Berg plakatiert, Handzettel an Kunden verteilt, die Regalflächen mit Warnhinweisen überklebt – und alle vorrätigen Produkte des „Rewe Bio Weichweizengrieß'“ und des „reis-fit Spitzen-Langkornreis'“ symbolisch aufgekauft.