Der foodwatch Preisradar
Olivenöl 75 Prozent teurer als im Februar 2022, Orangensaft 85 Prozent teurer als im Januar 2023. Ein Warenkorb mit Nahrungsmitteln des täglichen Bedarfs kostete im Dezember 2024 16 Euro mehr als noch im Februar 2022. Die Lebensmittelpreise sind seit der COVID-19-Pandemie und dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine stark gestiegen.
Obwohl Rohstoffkosten inzwischen teilweise gesunken sind, bleiben die Preise für Lebensmittel weiterhin hoch. Verbraucher:innen haben es schwer, die Preisentwicklung nachzuvollziehen, da es keine transparente Übersicht gibt. Der foodwatch Preisradar soll eine erste Möglichkeit dafür bieten.
Preisschwankungen werden nicht immer an Verbraucher:innen weitergegeben
Laut dem Statistischen Bundesamt lagen die Preise für Nahrungsmittel im November 2024 durchschnittlich 34 Prozent über dem Niveau von November 2020.1 Nach Angaben der Europäischen Zentralbank war der enorme Preisanstieg vor allem auf die stark gestiegenen Preise für Energie und Düngemittel zurückzuführen. Mittlerweile sind die Energie- und Rohstoffkosten für Lebensmittelindustrie und Handel vielfach wieder gesunken. Nicht gleichermaßen gesunken sind dagegen die Verbraucherpreise für Lebensmittel. In welchen Abständen und wann die Preise steigen, ist für Verbraucher:innen in der Regel nicht nachvollziehbar, da es keine supermarktübergreifende Plattform gibt, die Preise über Zeit einsehbar macht.
Transparenz bei Preisentwicklungen: Der foodwatch Preisradar im Überblick
Der foodwatch Preisradar beobachtet die Preise einer Auswahl von Nahrungsmitteln wie Reis, Nudeln, Milchprodukten, Getränken, Konserven und Snacks seit Mai 2024. Dabei werden die Preise der günstigen Eigenmarken (sogenannte Preiseinstiegseigenmarken) der Handelsketten Rewe (Ja!), Edeka (gut&günstig) und Aldi Nord herangezogen. Auch wenn diese Marken nach wie vor am günstigsten sind, hat foodwatch mit dem Eigenmarkenpreisreport bereits im Jahr 2023 gezeigt, dass insbesondere diese billigsten Eigenmarken, auf die so viele Menschen angewiesen sind, am stärksten im Preis gestiegen sind.
Der foodwatch Preisradar ist kein Einkaufsratgeber, der anzeigt, in welchem Markt ein Produkt am günstigsten ist. Er soll transparent machen, wann und in welchem Verhältnis die Preise bestimmter Produkte steigen und wie schnell die Supermärkte ihre Preise aneinander angleichen. Auffällig ist, dass die Preise für die meisten Produkte meist innerhalb weniger Tage das gleiche Niveau erreichen – nach unten wie nach oben. Außerdem soll Verbraucher:innen die Möglichkeit gegeben werden, Preisentwicklungen über Zeit nachvollziehen zu können.
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Fragen und Antworten
Quellen
- Statistisches Bundesamt, "Pressemitteilung Nr. 463 vom 10. Dezember 2024" (abgerufen am 9.1.2025), https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2024/12/PD24_463_611.html
- European Central Bank, "What were the drivers of euro area food price inflation over the last two years?" (abgerufen am 9.1.2025), https://www.ecb.europa.eu/press/economic-bulletin/focus/2024/html/ecb.ebbox202402_04~9b36bced23.en.html
- Teure Lebensmittel: Was treibt die Preise, wer profitiert und was muss passieren?
- foodwatch-Marktcheck zu Eigenmarken