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Acrylamid

Unnötig hohe Acrylamid-Werte in Chips, Gebäck & Co.

Das ist das Problem

Acrylamid entsteht, wenn stärkehaltige Lebensmittel gebraten, gebacken oder frittiert werden. Das betrifft zum Beispiel Lebkuchen, Chips, Kaffee, Pommes frites oder Frühstückscerealien. In Tierversuchen erwies sich Acrylamid als krebserregend und erbgutschädigend. Wie groß die von Acrylamid ausgehende Krebsgefahr beim Menschen ist, ist bis heute noch nicht abschließend geklärt. Unmöglich ist es, eine gesundheitlich unbedenkliche Höchstmenge festzulegen, da grundsätzlich bei jeder Menge ein Krebsrisiko bestehen kann.

Das ist der Stand

Den Behörden liegen tausende von Acrylamid-Messdaten von Lebensmitteln vor, doch diese werden nicht aktiv veröffentlicht. Die EU setzt auf ein Minimierungskonzept mit sogenannten „Richtwerten“ (in Deutschland heißen die gleichen Werte „Signalwerte“): Doch diese orientieren sich an den höchstbelasteten statt an den niedrigbelasteten Produkten, und bei Überschreitungen werden lediglich Gespräche mit den Herstellern geführt.

Tests von foodwatch haben gezeigt, dass eine geringere Belastung möglich ist – und es den Herstellern bei öffentlichem Druck auch gelingt, die Werte zu senken. Die staatlichen Signalwerte erreichen dies nicht – so liegt beispielsweise für Lebkuchen die Grenze seit Jahren unverändert bei 1000 Mikrogramm Acrylamid pro Kilogramm, obwohl es längst möglich ist, zwanzigmal weniger Acrylamid zu erreichen.

Das fordert foodwatch

  • Veröffentlichung der Daten über den Acrylamidgehalt von Lebensmitteln, die den Behörden vorliegen. Verbraucherinnen und Verbraucher haben ein Recht darauf zu wissen, welches Produkt in welcher Höhe belastet ist.
  • Orientierung an „best practice“: Alle Hersteller müssen verpflichtet werden, sich an den Verfahren zu orientieren, die den Acrylamidgehalt extrem senken konnten.