SPD im Bundestag will Energy Drinks für Jugendliche verbieten
Die SPD im Bundestag will durchsetzen, dass Energy Drinks nicht länger an Jugendliche unter 18 Jahren verkauft werden. Dafür soll das Jugendschutzgesetz geändert werden.
Die verbraucherpolitische Sprecherin Elvira Drobinski-Weiß sagte der „Saarbrücker Zeitung“ am Donnerstag, die Politik habe die Aufgabe, Minderjährige vor vermeidbaren Gefahren zu schützen. Damit geht die SPD weiter als Ernährungsminister Christian Schmidt (CSU), der kürzlich mehr Aufklärung angekündigt hatte. Drobinski-Weiß sagte: „Es ist mir unverständlich, dass Minister Schmidt hier keinen Handlungsbedarf sieht.“
Das Abgabeverbot von Energy Drinks an Minderjährige soll daher durch eine Änderung des Jugendschutzgesetzes umgesetzt werden. Zuständig wäre dann nicht mehr CSU-Mann Schmidt, sondern Familien- und Jugendministerin Manuela Schwesig (SPD).
Protestaktion an Ernährungsminister
foodwatch fordert seit langem, dass herkömmliche Energy Drinks deutliche Warnhinweise auf der Verpackung tragen müssen und nur noch ab 18 Jahren verkauft werden dürfen. Die noch stärker konzentrierten „Shots“ müssen verboten werden. Über eine E-Mail-Protestaktion an Bundesernährungsminister Christian Schmidt unterstützen bereits mehr als 27.000 Bürger die Forderungen.
Experten warnen vor Gesundheitsrisiken
Energy Drinks von Herstellern wie Red Bull sind bei Verbrauchern sehr beliebt – vor allem bei Kindern und Jugendlichen. Die Wachmacher stehen allerdings im Verdacht, Herzrhythmusstörungen, Krampfanfälle, Nierenversagen und sogar Todesfälle zu verursachen. Experten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatten erst im Oktober 2014 eine Studie zu den Gesundheitsrisiken veröffentlicht, in der erneut vor Energydrinks gewarnt und ein Verkaufsverbot an Kinder und Jugendliche ausdrücklich empfohlen wurde. Als erstes EU-Land hat Litauen den Verkauf an Minderjährige verboten.
(mit dpa)