Protest bei Lidl: Keine Energydrinks für Kinder!
Der Discounter Lidl verkauft Energydrinks an Minderjährige - dabei gefährden die aufputschenden Getränke die Kindergesundheit. foodwatch hat dagegen vor Berliner Lidl-Filialen ein Zeichen gesetzt.
"Damit kleine Fußballerherzen panisch rasen" – viele Passant:innen und Lidl-Kund:innen mussten wohl zweimal auf das Plakat vor der Lidl-Filiale in Berlin schauen, um zu verstehen, dass es sich hier um Adbusting handelt. Also um die Verfremdung einer realen Lidl-Werbung zur Fußball-EM. Zwei foodwatch-Aktivist:innen konfrontierten damit den Konzern mit seiner Doppelmoral im Umgang mit Energydrinks.
Gefährliche Wachmacher
Denn die bei Kindern beliebten koffeinhaltigen Getränke können schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben, etwa Herz-Rhythmusstörungen, Krampfanfälle oder Angstzustände. In Ländern wie Großbritannien, Dänemark oder Schweden hat Lidl deshalb freiwillig Altersgrenzen eingeführt. In Deutschland macht der Discounter aber nach wie vor Profite auf Kosten der Kindergesundheit. Testkäufe in Berliner Lidl-Filialien belegen: Hierzulande kommen 11- und 12jährige problemlos an die aufputschenden Getränke.
40.000 gegen Energydrinks für Kinder
Knapp 40.000 Menschen haben dagegen protestiert und sich der foodwatch-Petition an Lidl für einen Verkaufsstopp an Minderjährige angeschlossen. Doch als foodwatch den Konzern nach einem Termin für die Übergabe der Unterschriften anfragte, lehnte Lidl lapidar ab: „Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir an einer persönlichen Übergabe nicht interessiert sind“. Damit ließen sich die foodwatch-Campaigner:innen nicht abspeisen – und versuchten, die Unterschriften an die Marktleiter:innen in Berliner Lidl-Filialen zu übergeben. Alle lehnten die Annahme ab. Aber einige Lidl-Mitarbeiter:innen äußerten Verständnis für den Protest und wünschten sich eine klare Linie der Geschäftsführung. Und viele Lidl-Kund:innen schlossen sich vor Ort unserem Protest an und forderten: Keine Energydrinks für Kinder, Lidl!
Quellen und weiterführende Informationen:
- BfR: Kinder und Jugendliche - Übermäßiger Konsum von Energy Drinks erhöht Gesundheitsrisiko für Herz und Kreislauf
- Studie von WHO-Expert:innen zu Gesundheitsrisiken durch Energy Drinks (2014)
- Antwort von Lidl auf unsere Anfrage für einen Termin für Unterschriftenübergabe und Gespräch (21. und 24.5.2024)