Das Thunfisch-Pesto mit Pistazien und Zitrone von Rio Mare klingt nach einer luxuriösen Geschmackskombination. Tatsächlich besteht das Pesto aber aus einer unerwarteten Hauptzutat – aus grünen Bohnen.
Auf seinem Thunfisch-Pesto wirbt Rio Mare groß mit Bildern seiner namensgebenden Zutaten: Thunfisch, Pistazien und Zitrone. Mengenmäßig sticht auf der Zutatenliste eine ganze andere Zutat heraus. Was haben grüne Bohnen in einem Thunfisch-Pesto zu suchen?
Thunfisch, Pistazien und Zitrone, die laut Verpackung zentral für den Geschmack stehen, machen zusammen nicht einmal 30 Prozent des Inhalts aus. Stattdessen dominiert im Pesto-Glas eine grüne Bohnenbasis. An zweiter Stelle in der Zutatenliste steht Olivenöl – immerhin eine typische Pesto-Zutat. Grüne Bohnen sind aber keine gewöhnliche Komponente eines Pestos. Auf der Abbildung vorne am Produktetikett sucht man die Fisolen vergeblich. Ebenso im Produktnamen.
Der Begriff „Pesto” beschreibt zwar lediglich eine Zubereitungsart. Trotzdem kann ein Pesto bei Konsument:innen bestimmte Erwartungen wecken, wie zum Beispiel, dass die geschmacks- und namensgebenden Zutaten – in diesem Fall Thunfisch, Pistazien und Zitrone – auch den Hauptanteil des Pestos ausmachen.
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Grüne Farbe – aber nicht von Pistazien
Wenn es um das Austauschen oder Strecken von Zutaten geht, werden Hersteller gerne kreativ. Denn zufällig tragen auch die grünen Bohnen zur grünlichen Färbung des Pestos bei und nicht etwa die groß beworbenen Pistazien.
Die faserige Textur der Bohnen passt möglicherweise gut zur Konsistenz des Thunfischs, was sie zu einem unauffälligen und auch kostengünstigen Füllstoff machen könnte.
Das sagt der Hersteller:
Wir haben bei Rio Mare nachgefragt, warum die grünen Bohnen auf der Vorderseite des Produkts nicht hervorgehoben werden. Leider haben wir keine Antwort erhalten.
foodwatch fordert: eine klare und transparente Kennzeichnung der tatsächlichen Hauptzutaten. Wenn der Großteil des Thunfisch-Pestos aus grünen Bohnen besteht, muss Rio Mare diese auf der Verpackung und im Produktnamen erkenntlich machen. Werden außerdem einzelne Zutaten eines Produktes werblich in Bild oder Text hervorgehoben, muss der Hersteller gut sichtbar direkt bei der werblichen Hervorhebung nennen, welchen Anteil (in Prozent) diese Zutat im Produkt ausmacht.
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