Der Werbeschmäh des Monats Juni geht an das Vöslauer Balance Juicy Plus Mate-Limette. Hinter dem vermeintlich ausgewogenen Wasser mit Geschmack verbirgt sich eine richtige Zuckerfalle. In einer Flasche stecken knapp 7 Stück Würfelzucker!
Mit leuchtendem Vitamin B3-Sticker und Mate-Limette Geschmack verspricht das Wasser einen gesunden Energie-Kick, und das bei nur 15 Kalorien pro 100 Millilitern. Was Vöslauer dabei kaschieren möchte, ist wohl der Zuckergehalt von ganzen 27 Gramm pro Flasche. Das entspricht knapp 7 Stück Würfelzucker.
Schon eine 0,75 l Flasche deckt über 50 % des täglichen Bedarfs an Vitamin B3.
... schreibt Vöslauer auf seiner Webseite. Was nicht da steht: Schon eine 0,75 l Flasche deckt über 50 % der täglichen maximal empfohlenen Zufuhr an Zucker.
Maximal 50 Gramm, besser noch 25 Gramm freie Zucker pro Tag empfiehlt die Weltgesundheits-organisation (WHO) zu konsumieren. Mit dem Konsum einer Flasche Vöslauer Balance Juicy Plus Mate-Limette wird diese Grenze bereits überschritten.
Im Supermarkt gibt es ein unendliches Angebot von sogenannten Erfrischungsgetränken oder „Mineralwasser mit Geschmack”. Letzten Sommer hat foodwatch einen Mineralwasser-Produktcheck durchgeführt und sich den Zuckergehalt angeschaut. Der Zuckergehalt ist zum Teil erschreckend hoch. Damit sind die meisten Mineralwässer mit Geschmack nicht dafür geeignet, den Durst zu stillen, sondern kommen eher einer Limonade nahe.
Die zuckerhaltige Irreführung bei Vitaminwassern
Besonders dreist finden wir aber die Zuckerfalle, wenn auf der Flasche groß mit Schlagwörtern wie „Balance”, „Vital” und Vitaminen geworben wird, um ein gesundes kalorienreduziertes Produkt vorzugaukeln.
Erfrischungsgetränke mit Vitaminen zu ergänzen ist bei vielen Herstellern zum Trend geworden. Vöslauer ist da nicht der einzige: In den Supermärkten reihen sich die Wasserflaschen, die mit einem zugesetzten Mix aus Vitaminen und Mineralstoffen gute Laune, Energie, Schönheit, Fitness oder Entspannung versprechen. Der gesundheitliche Nutzen dieser Vitamin-Wasser ist fraglich, denn auch hier wird der Zuckergehalt deutlich unterschätzt, was sie zu keinen gesunden Durstlöschern macht.
foodwatch fordert: Zuckerhaltige Erfrischungsgetränke sollten nicht als gesundes „Vitamin-Wasser” beworben werden. Der Zuckergehalt der Erfrischungsgetränke muss auf der Vorderseite der Flasche auf einen Blick erkennbar sein. Im Supermarkt sollen diese Getränke nicht direkt beim normalen Mineralwassser stehen, sondern deutlich davon getrennt im Limonadenregal.
Was du tun kannst
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Quellen
- World Health Organization: “Guideline: Sugars intake for adults and children”. 2015. (abgerufen am 18.06.2024)