Acrylamid: Spekulatius höher belastet als im Vorjahr
foodwatch hat Spekulatius und Lebkuchen auf ihren Gehalt an Acrylamid untersucht. Bei der Hälfte der getesteten Produkte ist die Belastung mit der krebsverdächtigen Substanz im Vergleich zum Vorjahr angestiegen.
Bei Spekulatius weisen sogar zwei Drittel der getesteten Sorten höhere Werte auf. Der Acrylamid-Spitzenwert wurde in Gewürzspekulatius des Discounters Lidl gemessen. Mit knapp 630 Mikrogramm pro Kilo liegt er fast 50 Prozent über dem Höchstwert vom vergangenen Jahr. Der "Testsieger" Lambertz-Butterspekulatius enthält mit knapp 50 Mikrogramm Acrylamid rund zwölfmal weniger – liegt aber 3,5 Mal höher als im Vorjahr.
Die Spekulatius-Ergebnisse zeigen, dass wir dringend eine Kennzeichnung für Gefahrstoffe brauchen. Es muss so lange gekennzeichnet werden, bis die technisch niedrigstmöglichen Werte erreicht sind. Wenn nicht genau auf dem Produkt steht, wie viel Acrylamid enthalten ist, strengt sich die Industrie nicht genug an.
Lebkuchen: Niedrige Werte sind möglich
Das zeigen auch die Messergebnisse bei Lebkuchen. Die Firma Wicklein/Lebkuchen Schmidt, die unter anderem Lidl beliefert, stellte ihr Produktionsverfahren um, nachdem im Jahre 2002 Acrylamid in Backwaren gefunden worden war. Seitdem schneidet die Nürnberger Firma bei den foodwatch-Untersuchungen am besten ab."Die gute Herstellungspraxis von Lebkuchen liegt unter 30 Mikrogramm Acrylamid pro Kilo. Das staatliche Minimierungskonzept aber schützt Acrylamid-Hersteller, weil es sich an den schlechten Werten orientiert statt an den besten – auf Kosten der Verbraucher.
Lebkuchen und bei 570 für Spekulatius. Wird er überschritten drohen keine rechtlichen Schritte oder finanziellen Bußen.