20 Jahre foodwatch: Es gibt viel zu tun!
foodwatch feiert Jubiläum: Seit 2002 machen wir uns für die Rechte der Verbraucher:innen in Deutschland stark. Ein Ende ist nicht in Sicht – der Einsatz für ein zukunftsfähiges und gerechtes Ernährungssystem ist heute wichtiger denn je.
Seit dem 5. September 2002 macht sich foodwatch offiziell für die die Interessen der Verbraucher:innen in Deutschland stark. Und auch nach 20 Jahren bleibt für foodwatch viel zu tun: Ungesunde Ernährung tötet etwa so viele Menschen in Deutschland wie das Rauchen, und die Art und Weise, wie wir Lebensmittel produzieren, ist zerstörerisch für Umwelt, Tiere und Landwirt:innen. In aktuellen foodwatch-Kampagnen setzen wir uns zum Beispiel für eine Regulierung von an Kinder gerichteter Junk-Food-Werbung und strengere Vorgaben für die Gesundheit von Nutztieren ein.
Die Verantwortlichen in der Politik vertreten oft eher die Interessen der Agrar- und Lebensmittelindustrie als von uns Bürger:innen. Eine unabhängige und unerschrockene Verbraucherorganisation wie foodwatch braucht es heute mehr denn je!Geschäftsführer foodwatch Deutschland
Die ersten Jahre: BSE, Acrylamid und Uran
foodwatch wurde 2002 von dem ehemaligen Greenpeace-Chef Thilo Bode in Reaktion auf die BSE-Krise gegründet. In den folgenden Jahren machten wir die eklatanten Fehler von Politik und auch der Wirtschaft in der Bekämpfung der Rinderkrankheit öffentlich. Dank foodwatch-Recherchen über den riskanten Umgang mit Tiermehl wurden schließlich sogar Tiermehlexporte aus Deutschland in Staaten außerhalb der EU gestoppt. Regelmäßig testet foodwatch zudem Lebensmittel auf Schadstoffe und setzt sich für einen besseren Schutz der Verbraucher:innen ein. So machten wir zum Beispiel immer wieder die Belastung von Chips und Weihnachtsgebäck mit dem krebserregenden Acrylamid öffentlich – viele Hersteller änderten daraufhin die Produktion, um niedrigere Werte zu erzielen. Außerdem setzten wir uns mit Veröffentlichung von Laboranalysen erfolgreich für einen Grenzwert für die Uran-Belastung von Trinkwasser ein.
Zu unseren Erfolgen
In 20 Jahren foodwatch ist viel passiert. Wir haben eine Übersicht unserer wichtigsten Erfolge für Sie zusammengestellt.
Werbelügen und Lebensmittelspekulation stoppen
2011 stieß der foodwatch-Report „Die Hungermacher“ eine breite Debatte über die exzessive Spekulation mit Grundnahrungsmitteln an – die Commerzbank, die Landesbank Baden-Württemberg, die DekaBank der Sparkassen und andere Geldhäuser stiegen daraufhin aus dem Geschäft aus. foodwatch scheut sich auch sonst nicht, große Konzerne öffentlich zu entlarven: Seit 2010 verleiht das Team den Negativpreis „Goldener Windbeutel“ und hat seitdem zahlreiche Supermarkt-Werbelügen entlarvt. Als Reaktion überarbeiteten viele Unternehmen ihre Produkte oder nahmen diese ganz aus den Regalen.
Klimalügen & Lebensmittelskandale aufdecken
Auch heute ist das Thema Werbelügen aktuell: Rewe ist der jüngste Gewinner des Goldenen Windbeutels. Der Handelskonzern erhielt die Auszeichnung für irreführende Klimaneutral-Werbung auf seinem Hähnchenfleisch – und stellte die Verbrauchertäuschung daraufhin ein. foodwatch recherchiert zudem immer wieder zu Lebensmittelskandalen. Ob EHEC, Dioxin in Eiern, Listerien in Wilke-Wurstwaren oder jüngst Ethylenoxid in Eiscreme: foodwatch-Recherchen halfen mit, die Fälle aufzuklären und entlarvten die Schwachstellen im System der Lebensmittelüberwachung.
Das alles ist nur möglich dank der Unterstützung von heute mehr als 45.000 Mitgliedern. Denn foodwatch arbeitet unabhängig vom Staat, der EU und von der Lebensmittelwirtschaft und finanziert sich über Förderbeiträge und Spenden.