Bayer und Monsanto dürfen nicht bestimmen, was auf unsere Teller kommt!
Hallo und guten Tag,
unser Essen hat einen hohen Preis: verschmutztes Grundwasser, Klimaerwärmung und gequälte Tiere. Das ist der traurige Alltag unserer Landwirtschaft. Unkrautkiller wie Glyphosat sind Teil dieses perversen Systems, das die Profitinteressen von Saatgut- und Chemiekonzernen bedient, sich aber nicht um den Schutz der Umwelt, das Wohlergehen der Nutztiere und die Gesundheit der Verbraucher schert.
Doch - erinnern Sie sich? Letztes Jahr ist Unerhörtes passiert: Millionen von Bürgerinnen und Bürgern in Europa hatten genug von Glyphosat und haben bei der EU-Kommission protestiert. Die Folge: In Brüssel lag endlich der Vorschlag auf dem Tisch, Glyphosat zu verbieten. Ein gigantischer Erfolg! Ohne diesen breiten Protest wäre es nie so weit gekommen. Aber was passierte dann? Deutschlands Stimme war das berühmte "Zünglein an der Waage". Und was tat der damalige Landwirtschaftsminister Christian Schmidt? Er stimmte gegen das Verbot und setzte durch, dass die Zulassung von Glyphosat um weitere 5 Jahre verlängert wurde. Wieder einmal hatte sich der Agrar-Multi Monsanto behauptet - mit willfähriger Hilfe unseres Ministers. Aber gezeigt hat sich auch: Wir sind zwar Zwerge, aber völlig chancenlos sind wir nicht. Es lohnt sich: Unterstützen Sie uns bitte weiterhin gegen die Übermacht der Agrarmultis und werden Sie Fördermitglied von foodwatch.
Dieser Kampf ist notwendig, denn Monsanto wird noch mächtiger. Der deutsche Konzern Bayer übernimmt das Unternehmen für 60 Milliarden (!) Dollar. Ein Grusel-Szenario: Bayer-Monsanto wird zum größten Agrarchemiekonzern der Welt. Nur noch drei Konzernriesen, nämlich neben Baysanto die Konzerne ChemChina und Dow/Dupont, werden danach den größten Teil des Weltmarktes für Saatgut und Chemikalien unter sich aufteilen und damit maßgeblich über unsere Ernährung bestimmen. Und zwar nach schmutzigen Regeln.
Denn eins ist klar: Diese wirtschaftliche Macht ist eine politische Macht. Die erneute Zulassung für den Unkrautkiller Glyphosat beweist es: Die europäischen Behörden schätzten Glyhosat als unbedenklich ein und beriefen sich dabei auf „wissenschaftliche“ Studien, die Monsanto SELBST (!) durchgeführt hat. Das ist ungefähr so, wenn für die Abgastests bei der Zulassung neuer Kraftfahrzeuge VW zuständig wäre …! Die Krebsforscher der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hingegen stuften Glyphosat als "wahrscheinlich krebserregend" ein. Ich weiß, liebe foodwatch Interessierte, unsere Chancen, diese Macht zu brechen, sind winzig. Aber sollen wir denn nichts tun? Nein, das kommt nicht in Frage, wir kämpfen weiter. Bitte helfen Sie uns dabei und unterstützen Sie uns als Fördermitglied!
Gerade in Deutschland können wir etwas bewegen, indem wir die Konzernhörigkeit deutscher Behörden und Politiker öffentlich machen. Denn nicht genug damit, dass sich europäische Behörden auf "Monsanto-Studien" beriefen. Das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), auf dessen Glyphosat-freundliche Einschätzung die EU-Entscheidung basierte, hat sogar ganze Textpassagen fast wörtlich aus Studien von Monsanto übernommen!
Doch bei Glyphosat ist das letzte Wort noch nicht gesprochen. Denn die EU-Entscheidung bedeutet erst einmal nur, dass Glyphosat prinzipiell weiter zulässig ist. Deutschland kann deshalb jetzt selber über die weitere Zulassung von glyphosathaltigen Unkrautvernichtungsmitteln - die meisten stammen von Monsanto - entscheiden. Angeblich will die Bundesregierung die Anwendung von Glyphosat "so schnell wie möglich grundsätzlich" verbieten, heißt es im Koalitionsvertrag. Doch was gut klingt, ist ein fauler Trick. Denn mit "Verbot" ist nicht gemeint, was Sie vielleicht unter Verbot verstehen. Agrarministerin Julia Klöckner hat eine riesige Nebelkerze geworfen: Sie will - und das ist eine Lachnummer - zwar Glyphosat in öffentlichen Parks und für uns Privatleute untersagen, aber ausgerechnet in der Landwirtschaft soll das Gift weiter auf dem Acker angewandt werden dürfen! Es soll allenfalls Einschränkungen für die Landwirte geben und zahlreiche Ausnahmen! Helfen Sie uns, diese dreiste Täuschungspolitik von Frau Klöckner, öffentlich zu machen. Werden Sie Förderin/Förderer von foodwatch!
Ob Glyphosat tatsächlich krebserregend ist oder nicht - wir wissen es nicht. Ein solides Urteil kann solange nicht gefällt werden, wie die von der Industrie angefertigten Studien geheim bleiben. Unter diesen Umständen dürfen die Verantwortlichen schlichtweg keinerlei Risiken eingehen! Wir fordern deshalb: Die Bundesregierung muss endlich Schluss machen mit Glyphosat auf dem Acker. Umstrittene Pestizide wie Glyphosat dürfen nicht länger auf Grundlage von Studien, die die Industrie selbst durchgeführt hat, zugelassen werden.
Es geht um viel mehr als um Glyphosat. Es geht darum, welche Art von Landwirtschaft wir wollen - eine die ohne Ackergifte auskommt, oder eine Landwirtschaft am Tropf von Bayer und Monsanto. Es geht darum, wer über solche wichtigen Fragen entscheidet: die Großkonzerne - oder wir. Deshalb bitte ich Sie: Machen Sie uns als unabhängige Verbraucherorganisation stark. Seien Sie dabei als Förderin/Förderer von foodwatch!
Vielen Dank und herzliche Grüße,
Ihr Thilo Bode
Gründer und Geschäftsführer
P.S.: Geld ist das eine. Die Anzahl unserer Fördererinnen und Förderer spielt aber auch eine große Rolle, um uns als Organisation Gehör zu verschaffen. Je mehr Unterstützerinnen und Unterstützer wir haben, desto leichter können wir Druck ausüben. Deshalb: Werden Sie bitte Förderer/Förderin, und kämpfen Sie gemeinsam mit uns für Ihr Recht!