EU korrigiert Grenzwerte für Japan-Importe
Nach heftiger Kritik – auch von foodwatch – an der Lockerung der Strahlen-Grenzwerte für Lebensmittel aus Japan hat die Europäische Kommission ihre Politik korrigiert. Nach dem Reaktorunglück von Fukushima sollen künftig nun doch strengere Limits gelten.
Es ist eine Kehrtwende um 180 Grad: Per Eilverordnung hatten Europäische Kommission und Europäischer Rat (unterstützt von der deutschen Bundesregierung) die Grenzwerte für die Strahlenbelastung von Lebensmitteln aus Japan nach dem Atom-Unglück von Fukushima gelockert. Eine Entscheidung, die viel Verunsicherung und viel Unverständnis nach sich zog – nicht zuletzt, weil die Öffentlichkeit nicht richtig informiert wurde. Zwar gibt es bis heute keinen Anlass zur Sorge über belastete Lebensmittel in Europa. Die EU-Politik jedoch hatte dazu geführt, dass die Strahlengrenzwerte für japanische Importe lockerer waren als vor der Eilverordnung, lockerer als in Japan selbst und lockerer als für Produkte aus anderen Ländern.
Korrektur der Grenzwert-Politik
Am Freitag, den 8. April 2011, hat die EU-Kommission ihre Politk nun hektisch korrigiert. Für die meisten Lebensmittel aus Japan sind künftig zum Beispiel noch Cäsium-Werte bis zu 500 Becquerel pro Kilogramm zulässig. Zunächst war die Höchstgrenze von 600 auf 1.250, für manche Produkte sogar auf 12.500 Becquerel pro Kilogramm angehoben worden. Alle künftigen Grenzwerte hat das Bundesverbraucherministerium in einer Pressemitteilung aufgeführt.
(Aktualisierung 14.04.2011: Die Ankündigung der EU-Kommission, die Strahlengrenzwerte wieder nach unten zu korrigieren, ist mit der Durchführungs-VO 351/2011 und dem entsprechenden Anhang umgesetzt.)