Newsletter 08.11.2017

Ich will keine Gift-Eier essen!

Hallo und guten Tag,

wissen Sie, wie viele Eier Holland monatlich nach Deutschland exportiert? Es sind 400.000.000. Nein, keine Null zu viel: 400 Millionen! Im Monat! Nur nach Deutschland! Kein Wunder, dass kürzlich nicht tausende, sondern Millionen mit dem verbotenen Desinfektionsmittel Fipronil belastete Eier plötzlich in 45 (!) Ländern auftauchten: Holland, Deutschland, Libanon, Hongkong.

Vor 15 Jahren habe ich foodwatch gegründet, nach dem Rinderwahnsinn-Skandal. Damit wir Verbraucherinnen und Verbraucher endlich besser geschützt sind. Aber nach BSE hat man uns weiter Dioxin in Eiern und Milch, tödliche Sprossen im Salat, Pferdefleisch in der Lasagne und jetzt ein verbotenes Desinfektions-Gift serviert, nicht nur in Eiern, sondern auch in Kuchen, Mayonnaise und Nudeln.

Damit muss Schluss sein! Geht das denn so einfach? Ja! Es muss nur endlich bestehendes Recht konsequent angewendet und Gesetzeslücken müssen geschlossen werden. Helfen Sie uns dabei und werden sie <link de spenden mitgliederformular-mnl>Förderer/Förderin von foodwatch! Gemeinsam werden wir uns dafür einsetzen, dass Sie die Rechte bekommen, die Ihnen als Verbraucherinnen und Verbraucher schon längst zustehen, aber immer noch vorenthalten werden.

Erstens: Die Anwendung des verbotenen Gifts Fipronil in Geflügelbetrieben ist eine Straftat. Völlig ausschließen lassen sich kriminelle Machenschaften niemals. Passiert es dann aber doch, muss man eines erwarten können: Der Verkauf der belasteten Eier muss sofort gestoppt werden. Dies ist bei unsicheren Lebensmitteln noch viel wichtiger als bei anderen defekten Produkten. Denn schließlich kann ein konsumiertes Fipronil-Ei nicht mehr umgetauscht werden wie ein defekter Staubsauger. Doch Behörden und Unternehmen wussten auch nach Wochen noch nicht einmal, wohin wie viele Eier geliefert worden sind! Die Bundesregierung hat das sogar offen zugegeben. Dies ist ein klarer Verstoß gegen das Lebensmittelrecht, dem zufolge die sogenannte „Rückverfolgbarkeit“ der gehandelten Produkte ohne „Wenn und Aber“ „sichergestellt“ werden muss (Artikel 18).

Zweitens: Könnte man uns denn nicht wenigstens sofort informieren, wenn Fipronil-belastete Eier auftauchen? Leider ein frommer Wunsch! Die niederländischen Behörden wussten schon seit November 2016 von dem Gift in den Eiern, aber sie haben weder die Eier aus dem Verkehr gezogen noch uns Verbraucherinnen und Verbraucher informiert. Wie kann das passieren? Ganz einfach. Nach der Rechtslage „sollen“ Behörden bei einem solchen Vorfall informieren, „müssen“ aber nicht. Klarer könnte der Beweis nicht sein: In Europa werden die Hersteller auf Kosten der Verbraucherinnen und Verbraucher geschützt.

Wir von foodwatch wollen das ändern! Das können wir aber nur mit Ihrer Hilfe. Nur wenn wir zeigen können, dass die Verbraucherinnen und Verbraucher hinter uns stehen, werden wir gehört. Setzen Sie ein Zeichen und werden Sie <link de spenden mitgliederformular-mnl>Förderin/Förderer von foodwatch!

Drittens: Und was ist, wenn Unternehmen sogar „etwas“ wissen? Also Informationen über Mängel bei den von ihnen vertriebenen Lebensmitteln haben? Auch da verhindert ein Gummiparagraph wirkungsvollen Schutz. Denn nur wenn sie „Grund zur Annahme“ haben, dass ein Lebensmittel NICHT in den Verkehr geraten DARF, müssen Betriebe die Behörden informieren. Und selbst wenn ein Unternehmen das versäumt und sich eigentlich gar nicht mehr herausreden kann: empfindliche Strafen braucht es nicht zu befürchten.

Liebe foodwatch-Interessierte, das muss aufhören! Wir müssen endlich vor dem Verzehr von Eiern geschützt werden, die mit verbotenen Desinfektionsmitteln belastet sind. Dass so etwas 15 Jahre nach BSE noch immer möglich ist, finde ich empörend. Wir Verbraucherinnen und Verbraucher müssen uns endlich wehren können! Wir müssen das Recht haben, Behörden anzeigen zu können, wenn sie gegen Gesetze und Vorschriften verstoßen. Es müssen endlich Gesetzeslücken geschlossen und bestehendes Recht konsequent angewendet werden.

Wenn Sie das auch wollen, werden Sie bitte <link de spenden mitgliederformular-mnl>Förderer/Förderin von foodwatch, damit wir mit Ihrer Hilfe für unsere Rechte streiten können. Damit wir das gemeinsam schaffen!

Aber: wir können das nicht in Deutschland allein stemmen. Das geht nur europäisch. Daher haben wir foodwatch International gegründet. Um in koordinierter Zusammenarbeit der foodwatch-Büros in Deutschland, Frankreich und den Niederlanden noch wirksamer Druck auf das Europaparlament und die Europäische Kommission ausüben zu können. Im Rahmen dieser Umorganisation habe ich die Führung von foodwatch Deutschland abgegeben und eine neue Aufgabe in unserer Organisation übernommen, nämlich die Leitung von foodwatch International. Das heißt, ich werde meine gesamte Kraft dafür einsetzen, dass wir uns als internationale Organisation auf europäischer Ebene Gehör verschaffen. Damit in der EU endlich Gesetze erlassen werden, die die Rechte der Verbraucherinnen und Verbraucher schützen und nicht die Profite der Konzerne! Dafür werde ich persönlich – als Chef von foodwatch International – mit großer Hartnäckigkeit streiten.

Setzen wir gemeinsam dieser völlig verfehlten Verbraucherpolitik ein Ende! Es muss endlich Schluss sein mit Gift-Eiern, Pferdefleisch-Lasagne, Grenzwertüberschreitungen bei Dioxin, Gammelfleisch und, und, und. Helfen Sie mir bitte dabei, und unterstützen Sie foodwatch als <link de spenden mitgliederformular-mnl>Förderin/Förderer!

Ich verspreche Ihnen, ich bleibe dran - und dabei!

Vielen Dank und herzliche Grüße,

Ihr Thilo Bode

Gründer von foodwatch und Geschäftsführer foodwatch International