„Immer wieder höre ich von Grünen Smoothies. Aber was genau ist das und wofür ist das gut?“
Antwort der Ernährungsexpertin Astrid Gerstemeier:
Nach dem langen Winter freut sich jetzt jeder auf den Frühling. Da können wir auch dem Körper eine Frühjahrskur gönnen und ihm im hektischen Alltag leicht etwas Gutes tun – zum Beispiel mit frischen, selbst zubereiteten Grünen Smoothies.
Smoothies aus Obst sind ja mittlerweile fast jedem ein Begriff, auch in den Supermärkten gibt es die Drinks aus püriertem Obst fertig zu kaufen. Sogenannte Grüne Smoothies sind allerdings noch nicht so bekannt. Sie bestehen aus einer Mischung von grünem Blattgemüse (daher der Name) und Obst. Verschiedene Salate von Feldsalat bis Radiccio, oder Gemüse wie Spinat oder Mangold – der Auswahl der Zutaten sind kaum Grenzen gesetzt. Das Gemüse wird im Mixer zerkleinert, dadurch wird die teilweise recht feste Zellstruktur aufgebrochen und so für den Menschen viel besser verdaulich. Wer möchte, kann durch die Zugabe von Obst den häufig etwas bitteren, herben Geschmack abmildern, so das auch größere Mengen an grünem Blattgemüse auf diesem Wege verzehrt werden können. Ein gutes Verhältnis wäre ein Anteil von maximal 50 Prozent Obst, gerne auch weniger.
Wertvolle Inhaltsstoffe bleiben erhalten
Das Besondere: Beim grünen Smoothie kann das Gemüse oder Obst als Ganzes (also zum Beispiel ein kompletter Apfel mit dem gesamten Kerngehäuse) verwendet werden. Damit werden alle Inhaltsstoffe der Pflanze genutzt, auch die Anteile, die Menschen sonst meist an Tiere verfüttern oder wegschmeißen. Ein großer Vorteil sind dabei die voll enthaltenen wasserlöslichen Ballaststoffe, die für die Darmflora besonders nützlich sind. Pflanzengrün enthält außerdem Vitamine und Mineralstoffe in sehr konzentrierter Form, sowie Protein, außerdem reichlich sekundäre Pflanzenstoffe und Chlorophyll. Diese Mischung wirkt antioxidativ, stärkt das Immunsystem und versorgt den Körper mit lebensnotwendigen Vitalstoffen in natürlicher und besonders leicht zugänglicher Form.
Aufgrund seiner Inhaltsstoffe ist ein Smoothie also die perfekte Mini-Rohkost-Mahlzeit, die vorbereitet überall mit hingenommen werden kann und die sich jeder selbst zubereiten kann. Die Zutaten werden beispielsweise mit einem Mixaufsatz einer handelsüblichen Küchenmaschine zerkleinert. Je nach Leistungsfähigkeit des Gerätes können auch komplette, festere Gemüse – wie Sellerie oder Kohl – gut zerkleinert werden. Bei weniger leistungsstarken Geräten empfiehlt es sich, eher auf weiche Gemüse, Blattgemüse oder Kräuter zurückzugreifen. Wichtig dabei ist es, reife Früchte und Gemüse zu verwenden. Noch etwas Wasser zum Strecken hinzufügen – fertig!
Im Frühling den Stoffwechsel ankurbeln!
Bei der Wahl der Zutaten kann man sich einfach einmal inspirieren lassen: Wer jetzt auf dem Wochenmarkt oder in der Gemüseabteilung einkaufen geht, der sieht grün soweit das Auge reicht: Die jungen, grünen Frühlingsgemüse sind da! Mangold, Spinat, Löwenzahn, sowie die jungen Gartenkräuter haben nicht nur die grüne Farbe gemeinsam, sondern auch den leicht bitteren, „zusammenziehenden“ Geschmack, und sie sind sehr leicht zu verdauen. Das macht sie zur idealen Kost, um den Stoffwechsel nach dem langen Winter wieder anzukurbeln oder bei der Frühjahrsentschlackung zu unterstützen. Nutzt man dieses Angebot nun einmal nicht nur zum Kochen oder als Salat, sondern zubereitet als Smoothie sind die Inhaltsstoffe dem Körper sogar noch besser zugänglich.
(Fast) alles kann verwertet werden
Generell eignen sich für die Zubereitung alle grünen bis dunkelgrünen oder rötlich braune Salate – Römer-, Eichblatt- Feld-, Radiccio, sowie Blattgemüse (Spinat, Endivie, Mangold aber auch Grünkohl im Winter). Der grüne, oberirdische Teil von Sellerie, Karotte, Rote Beete, Radieschen oder Rüben sind ebenfalls eine ideale Zutat, da dieser Teil der Pflanze sehr viel vitalstoffreicher ist als die dazugehörige Knolle bzw. Wurzel (die aber selbstverständliche andere wünschenswerte Qualitäten hat). Junge Gartenkräuter liefern gute geschmackliche Variation. Beim Obst sind alle heimischen Sorten (Apfel, Birne, Beerenfrüchte usw.), reife exotische Sorten (Ananas, Mango, Banane usw.) aber auch Gurken, Tomaten oder Avocado eine gute Wahl.
Noch ein Tipp: Wer keinen Mixer, aber vielleicht einen Pürierstab besitzt, kann damit zumindest Kräuter und feine Blätter recht gut zerkleinern und damit auch schon mal ein normales Gericht mit einer etwas größeren Menge an gut bekömmlichen und leicht verwertbaren Kräutern bereichern.