Chipstest: Verbraucherdruck senkt Acrylamidbelastung
Die Belastungen von Kartoffelchips mit dem krebsverdächtigen Stoff Acrylamid lassen sich stärker senken, als die Industrie für machbar erklärt. Dies zeigt die Auswertung des dritten foodwatch-Chipstests. So gibt es inzwischen Hersteller, deren Paprikachips mit unter 200 Mikrogramm pro Kilogramm ähnlich viel Acrylamid enthalten wie manche Brotsorten. Andere Chipsproduzenten setzen die Verbraucher hingegen den 15-fachen Belastungen aus.
Das Niveau der Acrylamidbelastungen, die vom anerkannten Berliner Nafu-Institut im Auftrag von foodwatch ermittelt wurden, liegt deutlich niedriger als in unserem Februar-Test. Unter 600 Mikrogramm pro Kilogramm schafften es im Februar ganze drei Proben – jetzt bleiben zwölf Proben unter diesem Wert.
Doch noch immer liegt rund ein Viertel der Messwerte deutlich über dem Signalwert von 1.000 Mikrogramm. Bei den bekannten Markenprodukten "Crunchips", "Pringles" sowie bei "Bio Potato Chips" konnte foodwatch keine nennenswerten Reduktionsbemühungen feststellen.
Die Industrie lobt sich schon selbst, wenn sie mit ihren Produkten unter dem Signalwert der Regierung bleibt. Dieser orientiert sich jedoch an den rückständigsten Produzenten in der Branche. Schon heute lassen sich Kartoffelchips herstellen, die weit unter 200 Mikrogramm Acrylamid je Kilo enthalten. Das muss die aktuelle Messlatte für die Branche sein. foodwatch fordert daher Hersteller und Händler auf, ihrer Produktverantwortung nachzukommen und nur die geringst belasteten Produkte anzubieten.