Goldener Windbeutel 2011
Der Goldene Windbeutel 2011 ging an mit fast der Hälfte aller Stimmen an Ferrero für die „Milchschnitte“. An der Online-Abstimmung beteiligten sich deutlich mehr als 100.000 Verbraucherinnen und Verbraucher und wählten so die dreisteste Werbelüge des Jahres aus. Nominiert waren fünf Produkte, die bereits im Zusammenhang mit der abgespeist-Kampagne vorgestellt wurden.
Die Kandidaten
- Storck: Nimm 2.
Hersteller Storck suggeriert, dass seine Bonbons gesünder sind als andere Süßigkeiten doch der zugesetzte künstliche Vitamincocktail kann nichts daran ändern: Nimm2 bleibt ganz einfach eine Süßigkeit.
- Kühne: Schlemmertöpfchen „Feine Gürkchen“.
Kühnes „Schlemmertöpfchen“ – außen Tradition, innen modernste Lebensmitteltechnologie. Obwohl Aromen und Farbstoff drin stecken, werden die Gewürzgurken mit jahrhundertealter Tradition und „besten natürlichen Zutaten“ beworben.
- Stockmeyer: Ferdi Fuchs Mini-Würstchen.
Mit einem Comic-Fuchs lockt Stockmeyer die Kinder, die Eltern ködert der Hersteller der „Ferdi Fuchs“-Mini-Würstchen mit dem Hinweis auf einen „täglichen Beitrag für die gesunde Ernährung“ doch der Salzgehalt ist alles andere als auf die Ernährungsbedürfnisse von Kindern abgestimmt.
- Danone: Activia.
Danone suggeriert in seiner Werbung, sein probiotischer Joghurt sei so etwas wie ein Wundermittel für die perfekte Verdauung doch die Ergebnisse der von Danone viel zitierten Studien sind dünn. Activia ist zwar teuer, mal eben die Verdauung regulieren kann es aber nicht.
- Ferrero: Milch-Schnitte.
„Schmeckt leicht. Belastet nicht. Ideal für zwischendurch“, behauptet Hersteller Ferrero – und unterstreicht die Botschaft mit allerlei Spitzensportlern in den Werbekampagnen die Wahrheit jedoch ist deutlich schwerer: Die Milchschnitte besteht zu fast 60 Prozent aus Fett und Zucker, das ist sogar mehr als in Schoko-Sahnetorte.
Das Ergebnis
Zwischen dem 16. Mai und dem 16 Juni 2011 stimmten 117.688 Verbraucher über die dreisteste werbelüge des Jahres ab. Die meisten Verbraucher (43,5 Prozent) sahen in der Milch-Schnitte von Ferrero den unverschämtesten Fall von Etikettenschwindel. foodwatch verlieh dem Hersteller daher den „Goldenen Windbeutel 2011“.
Die Verleihung
Am 17. Juni 2011 verlieh foodwatch den „Goldenen Windbeutel“ an Ferrero. Auch beim dritten Versuch seit 2009, den Preis für die dreisteste Werbelüge dem Hersteller persönlich zu übergeben, wurden die foodwatch-Aktivisten abgewiesen.
Die Türen der Ferrero-Zentrale in Frankfurt am Main blieben verschlossenen. Die Entgegennahme der Trophäe wurde von der Geschäftsführung abgelehnt.