Arsen in Baby-Reisprodukten

foodwatch-Analyse zu Arsen in Babyreiswaffeln. © MAK/fotolia.de

foodwatch hat den Arsengehalt von Reiswaffeln und Reisflocken für Babys von Alnatura, Bebivita, dm, Hipp, Holle, Rossmann und Sunval testen lassen. In allen Proben fand das Labor anorganisches Arsen, dabei gibt es jedoch deutliche Unterschiede in der Höhe der Arsen-Belastung.

Einige Produkte waren deutlich stärker belastet als andere: So enthielt eine Probe des „Bio-Babybrei Reisflocken“ des Herstellers Holle fast viermal so viel Arsen wie der „Sun Baby Bio Reisbrei“ von Sunval. Die „Hipp Apfel Reiswaffeln“ waren fast dreimal so stark belastet wie die „Reiswaffeln Apfel-Mango“ von Bebivita. Zwar lässt sich bei Reis eine Arsenbelastung nicht gänzlich vermeiden, die deutlichen Unterschiede zeigen jedoch laut foodwatch: Die Hersteller haben es in der Hand, die Belastung zu minimieren.

Hersteller müssen Arsenbelastung von Reiswaffeln und Reisbreiflocken reduzieren

Die Hersteller von Babynahrung müssen auf diese Ergebnisse reagieren und die Belastung mit Arsen auf ein unvermeidbares Minimum reduzieren. Babys und Kleinkinder müssen vor krebserregenden Stoffen wie Arsen bestmöglich geschützt werden. Es ist absolut inakzeptabel, dass einige Produkte drei- bis viermal so viel Arsen enthalten wie andere.

Professor Andrew Meharg vom Institut für Globale Lebensmittelsicherheit an der Universität Belfast hat den Test im Auftrag von foodwatch durchgeführt. Die untersuchten Proben der Reisflocken und Reiswaffeln enthielten pro Kilogramm zwischen 0,028 und 0,111 Milligramm anorganisches Arsen. Damit lagen sie im Durchschnitt deutlich über den Gehalten, die bei einer aktuellen Analyse von Baby-Reisprodukten aus Großbritannien gemessen wurden. Das zeigt: Niedrige Werte sind machbar. Und es gibt keinen Grund, warum deutsche Hersteller nicht in der Lage sein sollten, ebenso niedrige Werte zu erreichen.

Reisprodukte, die foodwatch auf Arsen hat testen lassen.

foodwatch fordert Warnhinweis auf Verpackungen

Laut Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) gibt es für anorganisches Arsen keine sicheren Aufnahmemengen. Der Stoff ist krebserregend. Eine chronische Aufnahme kann zu Hautveränderungen und Nervenschäden führen. Da Arsen sich in Reis nicht vollständig vermeiden lässt, vertritt das Institut die Auffassung, dass die Hersteller die Belastung so niedrig wie möglich halten sollen. Eltern empfiehlt das BfR, Lebensmittel aus Reis wie Reiswaffeln oder Reisbrei nur in Maßen zu füttern und mit reisfreien Produkten abzuwechseln. foodwatch forderte die Hersteller auf, auf der Verpackung über die Verzehrempfehlung des BfR zu informieren.

Arsen ist von Natur aus in der Erdkruste vorhanden. Über das Grundwasser kann Arsen ins Trinkwasser gelangen und von Pflanzen aufgenommen werden. Reis nimmt besonders viel Arsen auf.