Pferdefleisch
Das ist passiert
In Millionen Fertiggerichten steckte nicht drin, was auf der Packung stand: Dieser Skandal kam Anfang 2013 ans Licht. Produkte wie Tiefkühl-Lasagne oder Gulasch enthielten statt Rindfleisch Pferd. Ein Betrugsfall ungeahnten Ausmaßes: Produkte eines französischen Unternehmen, das offenbar Pferdefleisch aus Rumänien verarbeitet hatte, tauchten vor allem als Handelsmarken in mehreren europäischen Ländern und bei zahlreichen Supermarktketten auf.
Das ist das Problem
Offenbar fehlen detaillierte gesetzliche Vorgaben für die Handelskonzerne, damit sie die Qualität der Fertiggerichte-Eigenmarken sicherstellen. Sonst hätte der Betrug auffallen können und müssen. Doch obwohl Real, Kaisers & Co. die Produkte in ihrem eigenen Namen als Eigenmarken verkaufen, können sie strafrechtlich für den Betrug faktisch nicht belangt werden. Ein weiteres Problem: Obwohl auch amtliche Kontrolleure Pferdefleisch statt Rind gefunden haben, erfahren die Verbraucherinnen und Verbraucher nicht von allen betroffenen Produkten: Ein Paragraph im Lebensmittelgesetzbuch verhindert, dass die Behörden die Namen veröffentlichen.
Das fordert foodwatch
- Informationspflicht: Behörden müssen gesetzlich verpflichtet werden, ihre Informationen über Täuschungen in der Lebensmittelwirtschaft umgehend und vollständig zu veröffentlichen.
- Handel muss für Qualität einstehen: Der Handel muss zur Verantwortung für seine Eigenmarken gezogen werden. Erforderlich sind Strafandrohungen, die sich am Gewinn der Unternehmen orientieren.