Bratöl Olive von Dennree

Bratöl Olive von Dennree: Zur Hälfte aus schnödem Sonnenblumenöl
Bratöl Olive von Dennree - Kandidat für den Goldenen Windbeutel 2018

Bio-Pionier Dennree nennt sein Produkt „Bratöl Olive“ und spricht von „reinem Genuss“, dabei besteht es zur Hälfte aus schnödem Sonnenblumenöl. Mit den großen Abbildungen von Oliven auf der edlen Glasflasche lässt Dennree das Öl aber wie ein reines Olivenöl aussehen.

Olivenöl gilt wegen seines hohen Gehaltes an einfach ungesättigten Fettsäuren als besonders hochwertiges Speiseöl. Doch wer zum „Bratöl Olive“ von Dennree greift in der Erwartung, ein reines Olivenöl zu kaufen, wird enttäuscht: Enthalten sind nur 51 Prozent Olivenöl. Die restlichen 49 Prozent werden mit weniger hochwertigem Sonnenblumenöl aufgefüllt. Nötig ist das nicht, um Olivenöl fürs Braten zu optimieren: Es gibt auch Bratöle, die zu 100 Prozent aus Olivenöl bestehen.

Denree erklärt in einer Stellungnahme auf lebensmittelklarheit.de, das Öl sei einerseits zum Braten geeignet, schmecke aber nach Olivenöl. Das erreiche Denree durch die Mischung aus desodorierten Ölen und nativem Olivenöl. 

Richtig ist, dass natives Olivenöl – das ist naturbelassenes Olivenöl, bei dessen Herstellung nur mechanische Verfahren zum Einsatz kommen dürfen – nicht zum Braten empfohlen wird. Beim Erhitzen können wertvolle Inhaltsstoffe verloren gehen. Olivenöl kann jedoch durch ein bestimmtes Verfahren, die Desodorierung, hitzebeständig gemacht werden. Desodoriertes Olivenöl ist auch im Denree Bratöl enthalten. Warum jedoch zur Hälfte Sonnenblumenöl eingesetzt wird, erklärt das nicht. Andere Produkte wie das Bratöl Olive von Naturata oder das Bratöl Brat-Olive von Byodo beispielsweise bestehen zu 100 Prozent aus Olivenöl.

Ist das nicht verboten?

Aber ist es denn überhaupt erlaubt, nur Oliven auf einem Produkt abzubilden, das zur Hälfte aus Sonnenblumenöl besteht? Die Bezeichnung Bratöl ist in den Leitsätzen für Speisefette und Speiseöle der Deutschen Lebensmittelbuchkommission nicht definiert. Und bei gemischten Pflanzenölen ist eine bildliche Darstellung des Olivenöls laut einer EU-Verordnung erlaubt, wenn der Olivenölgehalt mehr als 50 Prozent beträgt. Es handelt sich also um einen Fall von „legaler Verbrauchertäuschung“ – wie auch bei den anderen Kandidaten für den Goldenen Windbeutel, den Preis für die dreisteste Werbelüge des Jahres.