Alete Kinderkeks
Alete bezeichnet seinen Kinderkeks als „babygerecht“ und empfiehlt ihn „zum Knabbernlernen“ ab dem achten Monat. Ein Keks mit 25 Prozent Zucker – babygerecht?! Babynahrungsspezialist Alete hat für „babygerecht“ seine ganz eigene Definition, nämlich: „für die kleine Hand zum Selberessen“. Auf der Verpackung erklärt Alete das nur versteckt in einer Fußnote.
„Babygerecht“ – wer würde dabei nicht an die Rezeptur denken? Doch Obacht, die Aussage ist mit einer kleinen Fußnote versehen. Auf der Seite der Verpackung wird die Fußnote dann aufgelöst und erklärt, was mit „babygerecht“ eigentlich gemeint ist: Nämlich, dass der Keks so wunderbar in die kleine Hand passt. Na klar! Mit dieser Logik könnte man auch Schoko-Sahne-Torte als „babygerecht“ bezeichnen – wenn sie in kleine Stücke geschnitten ist. Oder was ist eigentlich mit Lollis, passen doch auch wunderbar in kleine Hände, oder – ach, da würde uns noch so einiges einfallen....
WHO rät von zugesetztem Zucker ab
In einer E-Mail an foodwatch behauptet Alete: „Bei der Rezepturerstellung orientieren wir uns unter anderem an den Empfehlungen z.B. der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zum Zuckerkonsum.“ Die WHO-Empfehlung, die Alete heranzieht, bezieht sich allerdings nur auf Erwachsene und Kinder – nicht auf Säuglinge. Für die gesunde Ernährung von Kleinkindern und Säuglingen empfiehlt die WHO explizit: „Salz und Zucker sollten nicht in Beikost zugesetzt sein”. Update (7. November 2017): „Kariesgefahr, Geschmacksprägung, Übergewichtsrisiko“Auch die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) empfiehlt für die Ernährung gesunder Säuglinge: „Auf den Verzehr von stark gezuckerten Produkten (Süßigkeiten, Getränke) sollte soweit als möglich verzichtet werden (Kariesgefahr, Geschmacksprägung, Übergewichtsrisiko)“. Trotzdem bietet Alete Kekse mit 25 Prozent Zucker als „babyberecht“ an. Und erklärt auf der Seite der Verpackung auch noch, wie man den Keks auch Babys ab 6 Monaten schon verabreichen kann: als Brei nämlich, einfach einweichen.
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