Fotostrecke 24.11.2022

Greenwashing: So führen Klimalabels in die Irre

24.11.2022
Auf dem Etikett des Volvic-Mineralwassers von Danone prangt das Label „Klimaneutral zertifiziert“. Dabei ist das Produkt alles andere als klimafreundlich: Einweg-Plastikflaschen sind schlechter für die Umwelt als Mehrwegflaschen. Und statt aus der Region wird das Volvic-Wasser größtenteils mit dem Lkw aus Frankreich nach Deutschland gekarrt.
Hipp vermarktet Babybrei mit Rindfleisch sogar als „klimapositiv“ und behauptet: „Gemeinsam verbessern wir mit jedem Gläschen die Klimabilanz“. Was sich verbessert, ist aber eher die Bilanz von Hipp. Denn Rinder verursachen besonders hohe CO2-Emissionen.
Granini kompensiert für das Label „CO2 neutral” auf seinem Fruchtsaft gerade einmal sieben Prozent der Gesamtemissionen. Der Grund: Granini berücksichtigt nur einen kleinen Teil des CO2-Ausstoßes, nämlich den aus den eigenen Werken. Die Abfüllung eines Mangosafts wird also kompensiert - nicht jedoch der Anbau der Mangos und der klimaintensive Transport nach Deutschland.
Aldi verkauft „klimaneutrale” Milch, ohne genau angeben zu können, wie viel CO2 bei der Produktion überhaupt ausgestoßen wird. Um die Milch klimafreundlich zu rechnen, setzt der Discounter auf fragwürdige Kompensationsprojekte, darunter eine Eukalyptus-Monokultur in Uruguay, in der Glyphosat gespritzt wird.
Gustavo Gusto rühmt sich auf seiner Webseite damit, „Deutschlands erste klimaneutrale Tiefkühlpizza“ herzustellen. Doch viele der Pizzen enthalten mit Salami und Käse tierische Zutaten. Die Tierhaltung verursacht drei Viertel aller Treibhausgasemissionen in der Landwirtschaft.
Die Beispiele zeigen: Begriffe wie „CO2-neutral“ oder „klimapositiv“ sagen nichts darüber aus, wie klimafreundlich ein Produkt tatsächlich ist. Das Geschäft mit der Klimawerbung ist letztlich ein moderner Ablasshandel, der Verbraucher:innen in die Irre führt und dem Klima nichts nützt. foodwatch fordert deshalb ein Verbot dieser irreführenden Klimawerbung auf Lebensmitteln.