Pressemitteilung: Luftnummer Verbraucherschutz: Erst auf Nachfrage will Edeka sich von Bio-Müsli-Mogelpackung trennen
Nach einer Anfrage der Verbraucherorganisation foodwatch gab Edeka bekannt, die Produktverpackung eines Müslis überarbeiten zu wollen. Ein Verbraucher hatte foodwatch über Facebook darauf aufmerksam gemacht, dass die Verpackung des „Bio Früchte-Müsli mit 5 Fruchtarten“ von Edeka etwa zur Hälfte mit Luft gefüllt war. foodwatch hatte dies zum Anlass genommen, bei Edeka nachzuhaken.
Auf der Vorderseite der Verpackung befindet sich bislang unten links ein kleines Schaufenster, das bereits im Supermarkt einen ersten Blick auf den Inhalt erlaubt. Öffnet man die Verpackung nach dem Kauf, zeigt sich, dass das Müsli lediglich bis zum oberen Rand des Schaufensters befüllt ist. Ein erheblicher Teil des Verpackungskartons enthält nichts als Luft. Auf Nachfrage von foodwatch teilte Edeka nun mit, die Füllhöhe des Artikels habe „produktionstechnische Gründe“. Man habe aber „bereits vor einiger Zeit eine Überarbeitung des Artikels (…) veranlasst“. Diese, so die Stellungnahme, betreffe „sowohl die Rezeptur als auch die Verpackung“. Das überarbeitete Müsli „im Folienbeutel“ wird, so Edeka, ab September in den Supermarktregalen stehen. Der Hersteller möchte künftig offenbar auf die irreführende Umverpackung verzichten.
„Immer wieder werden Verbraucher durch Mogelpackungen im Supermarkt getäuscht und stellen das erst zu Hause beim Öffnen der Verpackung fest. Immerhin verabschiedet sich Edeka nun auf Nachfrage von der Müsli-Luftnummer. Obwohl sie gesetzlich verboten sind, lauern Mogelpackungen überall im Supermarktregal. Offensichtlich ist die Verbraucherpolitik der Bundesregierung selbst nur eine Luftnummer“, so Oliver Huizinga, Experte für Lebensmittelkennzeichnung bei foodwatch.
Im Rahmen der foodwatch-Kampagne „abgespeist“ gegen legalen Etikettenschwindel kam es in den letzten Jahren immer wieder zu Überarbeitungen von Verpackungen oder Rezepturen, manche Hersteller nahmen ihre Produkte ganz vom Markt. Regelmäßig verleiht foodwatch auch den Negativ-Preis „Goldener Windbeutel“, der die dreisteste Werbelüge des Jahres „auszeichnet“.