Umfrage: Verbraucher wollen keine Gentechnik im Tierfutter
Die große Mehrheit der deutschen Verbraucher legt nach einer repräsentativen Umfrage Wert auf gentechnikfreies Futter für Legehennen und Geflügel. Für 79 Prozent sei das wichtig, ermittelte das Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag der Umweltorganisation Greenpeace. Doch welche tierischen Produkte mit Hilfe von Gen-Futter hergestellt werden, können Verbraucher in der Regel nicht erkennen.
Laut der Greenpeace-Umfrage wären viele Verbraucher auch bereit, mehr Geld für Geflügel und Eier auszugeben, wenn sichergestellt wäre, dass sie ohne Futter aus gentechnisch veränderten Pflanzen hergestellt wurden. 80 Prozent würden mehr als zehn Cent zusätzlich für ein gentechnikfreies Hähnchen zahlen, 85 Prozent mehr als einen Cent mehr für ein Ei.
Lückenlose Gentechnik-Kennzeichnung fehlt
Vor allem eine klare Kennzeichnung ist den Verbrauchern wichtig: 93 Prozent der Befragten sprachen sich dafür aus, Geflügelfleisch und Eier, die mit Gen-Futter produziert wurden, zu kennzeichnen. Doch genau hieran hapert es: Verbraucher erfahren beim Einkauf nicht, ob Fleisch oder Eier von Tieren stammen, die mit gentechnisch veränderten Futterpflanzen gefüttert wurden. Als Käufer solcher Produkte werden sie zu Unterstützern der Agro-Gentechnik – unwissentlich und meist gegen ihren Willen. Die Industrie lebt gut von dieser Intransparenz: In Europa werden rund 80 Prozent aller gentechnisch veränderten Pflanzen nicht direkt vom Menschen verzehrt, sondern an Nutztiere verfüttert.
Damit Verbraucher endlich selbst entscheiden können, ob sie beim Lebensmittelkauf den Einsatz von Gentechnik auf dem Acker unterstützen wollen oder nicht, fordert foodwatch: Alle tierischen Lebensmittel, die mit Hilfe gentechnisch veränderter Futterpflanzen erzeugt wurden, müssen gekennzeichnet werden!
(mit dpa)