Über Pflanzen, deren essbare Produkte dir tagtäglich im Supermarkt begegnen, gibt es so viel lnteressantes zu erzählen … Womit soll ich am besten beginnen? Da er weltweit so viele Bäuche füllt und jedes Kind ihn kennt, entscheide ich mich für … REIS!
1. Du isst … Süßgras
Was wir in unseren Breiten heute mit „Reis“ meinen, sind die Getreidekörner von Oryza sativa. Botanisch gesehen isst du die Früchte eines Süßgrases!
2. Das Reis-Sorten-ABC
A wie Arborio-Reis, B wie Basmati-Reis, C wie Carnaroli-Reis … man könnte fast das ganze Alphabet durchgehen. Für gefühlt jeden Geschmack und jedes Gericht gibt es den passenden Reis. Für Milchreis, Paella oder Risotto eignen sich Körnchen, die gut Flüssigkeit aufnehmen. Als Beilage der locker-duftende Jasminreis. Für Sushi oder fürs exotische Dessert hochstärkehaltiger Klebereis. Eine vielfältige Anzahl von Sorten -– aber immer dieselbe Pflanzenart!
3. Reis, der Superproduzent
Reis ist ein Hochleister. Die Reispflanze ist zwar eine „Einjährige“ – sie liefert nur einmal die gewünschten Früchte und stirbt dann ab –, aber ein Pflänzchen kann bis zu 3.000 Reiskörner bilden. Nicht verwunderlich also, dass Reis für fast die halbe Weltbevölkerung das Grundnahrungsmittel Nummer 1 ist!
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4. Such dir dein Körnchen
Lang, mittel, rund: Das sind die Reiskorntypen. Schmal-schlank-elegant der Langkornreis als locker rieselnde Beilage? Klein und klebrig als Rundkornreis fürs Risotto? Oder doch der goldene Mittel(-korn-)weg? Wer die Wahl hat, hat die Qual!
5. Trockenschwimmen in Österreich
Wusstest du, dass Reis nicht nur in exotischen Gefilden gedeiht, auf gefluteten Reisterrassen und Feldern? Tatsächlich wird Reis auch bei uns in Österreich im sogenannten Trockenreisanbauverfahren produziert. Das Burgenland und die Steiermark bieten dafür geeignete Standorte.
6. Was macht den Reis weiß?
Was hat Naturreis, was weißer Reis nicht hat? Naturreiskörner besitzen noch ihr Silberhäutchen und den Keimling. Mit diesen Bestandteilen sind auch die B-Vitamine, Kalzium, Magnesium und Phosphor verbunden. Wird das Silberhäutchen wegpoliert, bleibt weißer Reis übrig. Dieser enthält vor allem noch Stärke. Leider fehlt ihm aber der Löwenanteil des Mineralstoff- und Vitamin-Mehrwerts!
7. Mit Parboiling bleibt's drin
Wär's nicht schön, dem weißen Reis die guten Bestandteile zu erhalten? Ein industrielles Verfahren macht's tatsächlich möglich: Beim Parboiling werden die Vitamine und Mineralstoffe von den äußeren Schichten ins Korninnere gepresst. Erst dann wird der Reis poliert. Bis zu 80 Prozent der erwünschten Stoffe können so erhalten werden!
8. Der wilde Cousin
Liebst du den nussigen Wildreis? Dann stelle ich dir jetzt jemand ganz anderen vor: Zizania palustris aka Wasserreis. Dieses Pflänzchen gedeiht an Fluss- und Seeufern Nordamerikas und wird traditionell mit Booten geerntet.
9. Achtung: Arsen im Reis!
Hast du schon von Arsen im Reis gehört? Man fragt sich, wie es da reinkommt. Arsen ist ein Element, das in der Umwelt vorkommt. Aufgrund des Arsengehaltes im Boden oder im Wasser kann Arsen in den Reis gelangen. Denn Reis ist leider recht aufnahmefreudig, was die unerwünschten Arsenverbindungen betrifft. Anorganisches Arsen ist giftig und krebserregend. Der Nassanbau fördert das zusätzlich, denn stehendes Wasser löst das Arsen aus dem Boden.
10. So kannst du den Arsengehalt reduzieren
Da haben wir den Salat. Jetzt denkst du vielleicht: Aber ich mag Reis, kann ich das Arsen nicht wieder loswerden? Die gute Nachricht: du kannst den Arsengehalt reduzieren: Wenn du den Reis vor der Zubereitung einweichst und gut wäschst, entfernst du einen Teil der wasserlöslichen Arsenverbindungen. Kochst du den Reis zusätzlich in viel Wasser und seihst ihn ab, reduzierst du den Gehalt abermals. Wasser bringt´s rein, Wasser bringt´s raus. Dem Genuss steht dann nichts mehr im Wege.