Nachricht 15.10.2009

Ampel-Test: Viel Fett und Salz in Tiefkühlprodukten

Fertigprodukte aus dem Tiefkühlregal enthalten häufig viel Salz oder Fett. Das zeigt ein Test von foodwatch, bei dem 24 Produkte mit Hilfe der Ampelkennzeichnung verglichen wurden. Gleichzeitig gibt es auch viele Tiefkühlprodukte mit einem ausgewogenen Nährwertgehalt.

39 Kilogramm Tiefkühlware verzehrt jeder Verbraucher pro Jahr, Tendenz steigend. Einige Tiefkühlprodukte können jedoch schwer im Magen liegen, denn sie enthalten viel Salz und Fett. So besteht ein Tiefkühl-Zwiebelkuchen der Thoks GmbH fast zu einem Viertel aus Fett. Die Chili-Cheese-Nuggets vom Discounter Aldi bekämen für den Gehalt an gesättigten Fettsäuren und an Salz rote Ampelpunkte. Auch der dick panierte Schnitzel-Toast "Tillman’s Toasty" beispielsweise enthält sehr viel Salz.

Frosta-Produkte mit Ampel

Gerade bei stark verarbeiteten Produkten ist es schwierig, den Nährwertgehalt einzuschätzen. Mit Hilfe der Ampelkennzeichnung könnten Verbraucher auf einen Blick erkennen, wieviel Fett, Zucker und Salz in den Produkten steckt. Bisher tragen jedoch erst vier Produkte des Herstellers Frosta eine Nährwertkennzeichnung in den Ampelfarben. Als erstes Unternehmen in Deutschland hat der Mittelständler die Ampel im Juni 2009 freiwillig eingeführt. Der foodwatch-Vergleich mit anderen Tiefkühlprodukten zeigt: Auch andere Anbieter müssten die Ampel nicht fürchten – etliche Tiefkühlprodukte im Test bekamen ausschließlich grüne und gelbe Punkte. Welches Produkt wie abgeschnitten hat, sehen Sie in der Fotostrecke.

Mehrheit der Bundesbürger für die Ampel

Die Ampel würde endlich für Durchblick im Kühlregal sorgen. Das sieht auch eine große Mehrheit der Bundesbürger so – rund 70 Prozent wünschen sich eine Nährwertkennzeichnung in den Farben Rot, Gelb und Grün. Das hat eine repräsentative Emnid-Umfrage im Auftrag von foodwatch ergeben. Dennoch haben sich CDU/CSU und FDP in ihren Koalitionsverhandlungen gegen die Ampel ausgesprochen und die Europäische Komission will die Nährwert-Ampel verbieten.

Am 15. und 16. Oktober tagt in Berlin die deutsche Verbraucherschutzministerkonferenz. Auf der Tagesordnung steht auch das Thema Nährwertkennzeichnung. foodwatch fordert die Länderminister auf, ein klares Signal für die Ampel auszusenden, damit in Brüssel die Tür für die Ampel zumindest offen bleibt.