Carlsbergs Antwort auf die abgespeist-Aktion
Beo von Carlsberg - Das ist maximale Verbrauchertäuschung mit minimalem Bio-Einsatz. Genauso minimal fällt auch die Antwort von Carlsberg an die Teilnehmer der abgespeist-Aktion aus. In fünf Sätzen speist die Brauerei die mehr als 2.000 Mitmacher ab. Fünf Sätze, in denen Carlsberg zwar versichert, man habe „Kenntnis von dem foodwatch-Bericht sowie von den Presseberichten“ genommen, aber auf keine der Fragen eingeht, die foodwatch an die Brauerei gestellt hat.
Anstatt zu erklären, warum die Bio-Brause unnötige Zusatzstoffe enthält und der Geschmack des Getränkes mithilfe von Aroma erzeugt wird, heißt es lapidar, man halte sich sowohl bei der Beschaffung der Inhaltsstoffe als auch bei der Herstellung „streng an die EU-Bio-Verordnung“. Carlsberg betont, „alle Zertifizierungen“ zu besitzen, die „zur Herstellung von Bio-Lebensmitteln erforderlich sind“.
Dabei hatten wir gar nicht angezweifelt, dass sich Carlsberg an die Bio-Verordnung hält. Stattdessen haben foodwatch und inzwischen mehr als 2.000 Verbraucher kritisiert, dass die Brauerei die Spielräume der Verordnung maximal ausnutzt. Und ein Getränk, das mit überflüssigen Zusatzstoffen aufgepeppt ist und statt Bio-Früchten ein undefiniertes „natürliches Aroma“ enthält, als „Bio Erfrischung“ aus „rein natürlichen Zutaten“ ohne „künstlichen Zusätze“ bewirbt.
Kritik, auf die Carlsberg anscheinend keine Antworten weiß. Und sie deshalb einfach ignoriert. Zwar vermarktet die Brauerei „beo Heimat“ als „verantwortungsvolles“ und „nachhaltiges“ Produkt, tatsächlich scheint es mit der Verantwortung gegenüber Verbrauchern aber nicht allzu weit her zu sein. Stattdessen verhält es sich mit Nachhaltigkeit und Verantwortung bei „beo“ offenbar so ähnlich wie mit Äpfeln und Birnen – auf der Flasche groß beworben, in der Flasche keine Spur. Echter Öko-Etikettenschwindel eben.