Dioxinähnliche PCB in Eiern aus Niedersachsen
In Eiern von zwei niedersächsischen Legehennenbetrieben sind erhöhte Werte von dioxinähnlichen PCB festgestellt worden. Die Höfe wurden gesperrt, belastete Eier jedoch wahrscheinlich auch schon verkauft. Erst in der vergangenen Woche waren in einem ostwestfälischen Bio-Hof und bei zwei kleinen Direktvermarktern in Duisburg Grenzwertüberschreitungen festgestellt worden.
Die niedersächsischen Behörden haben die Eier zurückgerufen und die Stempel-Codes der betroffenen (Freiland-)Eier veröffentlicht. Betroffen sind Eier mit den Erzeugercodes:
1-DE-0354451
1-DE-0354452
1-DE-0354453
1-DE-0352691
Der Gehalt an Dioxinen und dioxinähnlichen PCB lag bei den bisher genommenen Proben bei 7,74 und 19,5 Pikogramm pro Gramm Fett (der zugelassene Höchstgehalt liegt bei 5,0 pg/g Fett). Nähere Informationen zum Ursprung der Belastung gibt es bisher nicht, ob ein Zusammenhang mit den in Nordrhein-Westfalen in der vergangenen Woche festgestellten Grenzwertüberschreitungen bei dioxinähnlichen PCB besteht, ist noch unklar. Hier sind die zuständigen Behörden gefordert, die Ursachen schnellstmöglich zu ermitteln und zu kommunizieren.
Grenzwertüberschreitungen auch in NRW
Zuletzt hatte nordrhein-westfälische Verbraucherministerium am 3. April Grenzwertüberschreitungen bei dioxinähnlichen PCB in Eiern eines Bio-Betriebes in Ostwestfalen, der mehrere Supermärkte beliefert haben soll, gemeldet. Am 4. April veröffentlichte das Ministerium die Stempelnummer der belasteten Eier: 0-DE-0521041. Allerdings sollen diese am 7. März letztmalig ausgeliefert worden sein – ihr Mindesthaltbarkeitsdatum endete am 31. März, so dass die meisten Eier bereits verzehrt sein dürften. Ebenfalls am 4. April machte das nordrhein-westfälische Ministerium zwei weitere Grenzwertüberschreitungen bei Betrieben in Duisburg öffentlich. Betroffen sind zwei kleinere Direktvermarkter mit 120 Hennen in Bio- bzw. 150 Hennen in konventioneller Haltung. Der Bio-Betrieb produziert Eier mit der Stempelnummer 0-DE-0521991, der konventionelle Anbieter wurde namentlich bekannt gemacht: Es handelt sich um den „AWO Ingenhammshof“, ein Kinder- und Lernbauernhof.
Links
- Erzeugercodes der betroffenen Eier aus Niedersachsen (Niedersächsisches Verbraucherministerium)
- „dl-PCB in Eiern: Umfangreiche Untersuchungen veranlasst / Weitere Betriebe in der Region werden vorsorglich kontrolliert“ (Pressemitteilung Niedersächsisches Verbraucherministerium)
- Dioxin- und PCB-Einträge in Lebensmittel vermeiden – Ein Leitfaden des Bundesumweltministeriums für Geflügel-, Rinder-, Schaf- und Schweinehalter