Bundesrat will Kennzeichnung veganer Produkte
Der Bundesrat drängt auf eine bessere Kennzeichnung veganer und vegetarischer Lebensmittel. Die Länderkammer forderte die Bundesregierung letzten Freitag auf Initiative Niedersachsens auf, bei der EU eine baldige Regelung dafür anzumahnen.
Die aktuellen Vorschriften ermöglichen es Verbrauchern nicht, sich über tierische Bestandteile zu informieren. Was genau die Bezeichnungen „vegan“ und „vegetarisch“ bedeuten, ist bisher nicht gesetzlich bestimmt. Nach dem Votum des Bundesrates soll die Regierung auch eine raschere nationale Regelung prüfen.
Gelatine im Multivitamin-Saft?
foodwatch begrüßt das Votum der Länderkammer. Aber die Entscheidung greift deutlich zu kurz: Denn bei Produkten wie Saft oder Chips erwarten viele Verbraucher keine tierischen Zutaten, unabhängig davon, ob sie als „vegetarisch“ beworben werden. Auch künftig müsste aber zum Beispiel Hersteller Valensina nicht auf der Verpackung kenntlich machen, dass sein Multi-Vitaminsaft Fisch-Gelatine enthält.
Das zeigt: Um wirklich Transparenz herzustellen, braucht es eine Pflicht-Kennzeichnung für Zutaten oder Zusätze tierischen Ursprungs inklusive Angabe der Tierart – und nicht allein gesetzliche Definitionen für die Begriffe „vegetarisch“ oder „vegan“. foodwatch fordert über eine E-Mail-Protestaktion seit langem klarere Kennzeichnungsregeln. Fast 80.000 Verbraucher haben die Protestaktion gegen „versteckte Tiere“ bereits unterzeichnet.
(mit dpa)