Neue Verbraucherministerin positioniert sich gegen die Ampel
Das Bundesverbraucherministerium bereitet offenbar eine Kehrtwende beim Thema Ampelkennzeichnung vor. In Interviews rückte die neue Ressortchefin Ilse Aigner erstmals von der Linie ihres Vorgängers Horst Seehofer (beide CSU) ab – und positionierte sich zumindest gegen eine „reine Ampel“.
Wörtlich sagte Frau Aigner in einem Interview mit der Super-Illu (8. Januar): „Die reine 'Ampel'-Kennzeichnung finde ich zu wenig aussagekräftig, auch weil erst einmal übersetzt werden müsste, was überhaupt 'rot' bedeutet. Besser finde ich Angaben zum durchschnittlichen Verbrauch, also z.B. Kalorienzahl, Salz- und Fettgehalt gemessen am Tagesbedarf. Wenn auf einem Lebensmittel der Fettgehalt je Portion z.B. mit 25 Prozent angegeben wird, kann sich dann jeder Verbraucher vorstellen, dass er nicht allzu viel davon essen sollte. Das ist die Kennzeichnung, die mit der Ernährungsindustrie schon von uns eingeführt wurde.“
Einen Tag später legte sie im Interview mit der Wirtschaftswoche nach: „Von reinen Ampelfarben halte ich nichts. Das sagt zu wenig aus, der mündige Verbraucher will mehr Information“, sagte sie dem Magazin.