Stockmeyers Antwort auf die E-Mail-Aktion
Stockmeyer hat auf die foodwatch-E-Mail-Aktion reagiert. Anderthalb Seiten lang tut der Ferdi Fuchs-Hersteller so, als gäbe es gar kein Problem. Und streitet sogar ab, was weder die Weltgesundheitsorganisation noch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung bezweifeln – nämlich, dass Salzkonsum und Bluthochdruck zusammenhängen. Doch dann folgt das Eingeständnis, dass unter Umständen der Salzgehalt der Mini Würstchen gesenkt werden soll.
„Abgesehen davon, dass der behauptete Zusammenhang zwischen Salzkonsum und Bluthochdruck wissenschaftlich umstritten ist, möchten wir zunächst darauf hinweisen, dass sich der von Foodwatch angeführte Salzgehalt auf 100 Gramm bezieht. Das entspricht dem Konsum von fünf bzw. vier Mini Würstchen pro Tag (je nach Verpackungsgröße) und liegt deutlich über der typischen Verzehrsmenge.“, lassen die Stockmeyers wissen.
Klingt ausgefuchst, stimmt aber nicht. Denn vom staatlichen deutschen Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) oder der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) bis hin zu internationalen Organisationen wie der Food Standards Agency (FSA) oder der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind sich alle einig: Es besteht ein Zusammenhang zwischen Salzkonsum und Bluthochdruck.
Nicht zu vergessen: Stockmeyer bewirbt seine Ferdi Fuchs Mini Würstchen als „Zwischenmahlzeit“. Und schon zwei davon – wie im Zweierpack, das wohl eine „übliche Verzehrsmenge“ darstellt – enthalten fast den von der DGE empfohlenen Tagesbedarf eines Kindes.
Die Lebensmittelampel stünde gleich drei Mal auf Rot: Für Salz, Fett und gesättigte Fette. Ein „täglicher Beitrag für die gesunde Ernährung“? Wohl kaum. Calcium hin oder her.
In die anderthalb Seiten Ausreden hat sich aber auch ein Eingeständnis geschlichen:
„Wenn die Möglichkeit besteht, den Salzgehalt unter Berücksichtigung der Lebensmittelsicherheit weiter zu reduzieren, werden wir dies schnellstmöglich tun.“, geben Stockmeyers Salzfüchse kleinlaut zu.
Wieso dann erst die lange Vorrede?