„Biosprit-Wahnsinn“ und Nahrungsspekulation stoppen!
foodwatch hat die internationale Politik aufgefordert, drastische Preissprünge bei Lebensmitteln zu verhindern. Wer den Hunger in der Welt bekämpfen will, kann nicht gleichzeitig Biosprit fördern und die Spekulation mit Nahrungsmitteln weiter laufen lassen, appellierte foodwatch am Rande der Agrarmesse Grüne Woche in Berlin. Hier wollen heute Agrarminister aus mehr als 70 Staaten über die Sicherung der Welternährung beraten.
Gerade die Agrarminister müssen den Biosprit-Wahnsinn stoppen, der für eine Flächenkonkurrenz zwischen Nahrungsmitteln einerseits und Kraftstoff aus Getreide andererseits verantwortlich ist und deshalb die Preise treibt, meint foodwatch. Sie sollten sich zudem für eine strenge Regulierung der Finanzmärkte einsetzen: Es ist möglich, die Preissicherungsfunktion der Rohstoffterminbörsen für Landwirte und Agrarhändler zu erhalten, aber die spekulativen Exzesse zu vermeiden. Diese werden zum Beispiel durch die Finanzprodukte von Investmentbanken an den Rohstoffbörsen mit verursacht.
Derzeit gebe es keine großen Preisspitzen bei Grundnahrungsmitteln. Aber es ist absehbar, dass es wieder zu Spekulationsexzessen kommt, die den Preisauftrieb weiter befördern und Menschen in den ärmsten Regionen der Welt in den Hunger treiben.
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