Bio-Branche: Zahlen, Daten, Fakten

Wie groß ist der Anteil von Bio-Produkten am gesamten Lebensmittelhandel? Wie viel Agrarfläche wird in Deutschland ökologisch bewirtschaftet? Zahlen, Daten, Fakten zur Bio-Branche.

Bio ist in aller Munde. Gefühlt eröffnet an jeder Straßenecke ein neuer Bio-Laden. Doch welche Rolle spielt die ökologische Lebensmittelwirtschaft tatsächlich in Deutschland und Europa? Fakten zur Bio-Branche nach Informationen des Bundes Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW):

  • in Deutschland gab es 2023 insgesamt 36.536 Bio-Höfe. Das sind rund 14,3 Prozent aller Landwirtschaftsbetriebe.
  • eine Ackerfläche von 1.940.301 Hektar wurde ökologisch bewirtschaftet.
  • der Bio-Anteil an der gesamten landwirtschaftlichen Fläche in der Bundesrepublik betrug 11,8 Prozent.
  • 2022 lag der Bio-Umsatz in Deutschland bei 16,08 Milliarden Euro – das ist eine Steigerung um 5 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
  • Bio-Produkte machen etwa 6,3 Prozent des gesamten Lebensmittelumsatzes in Deutschland aus (2023). Die Wahrheit hinter der Mär vom großen Boom lautet also: Bio ist immer noch eine relativ kleine Nische.
  • Den höchsten Bio-Anteil gab es in Dänemark mit 12 Prozent Umsatzanteil am gesamten Lebensmittelmarkt, gefolgt von Österreich mit 11,5 Prozent und der Schweiz mit 11,2 Prozent. Deutschland stand mit 6,3 Prozent Marktanteil an sechster Stelle.
  • Der Umsatz von Bio-Fleisch und Wurstwaren ist  2023 um 5,6 Prozent gestiegen, bei Rotfleisch lag der Anstieg allerdings nur bei 0,3 Prozent, der Umsatz mit Geflügel ging sogar um 4,5 Prozent zurück.
  • Der Bio-Mengenanteil am Gesamtmarkt von pflanzlichen Alternativ-Produkten betrug 2023 bei den Pflanzendrinks 65,5 Prozent. Für Fleischalternativen lag er bei 23,7 Prozent
  • 19,6 Prozent des Bio-Umsatzes erwirtschaften Naturkostfachgeschäfte, 67,3 Prozent der Lebensmitteleinzelhandel, 13,1 Prozent sonstige Verkaufsstellen wie Wochenmärkte, Hofläden, Metzgereien etc.
  • Pro Kopf gaben deutsche Verbraucher 184 Euro im Jahr 2022 für ökologisch produzierte Lebensmittel aus.
  • In absoluten Zahlen ist Deutschland zwar der größte Bio-Markt in Europa, beim pro-Kopf-Umsatz liegen allerdings andere Länder vorne. Das meiste Geld für Öko-Produkte geben die Schweizer aus (437 Euro). Durchschnittlich kauften die Menschen in der EU pro Kopf für 102 Euro pro Jahr Bio-Lebensmittel.
  • 2022 ist der Umsatz mit Bio-Produkten in Europa leicht gesunken und liegt jetzt bei 53,1 Milliarden Euro. Davon entfallen gut 45 Milliarden Euro auf Länder der EU.


Bio ist und bleibt Nische. Es ist eine Märchenvorstellung, dass sich daran in naher Zukunft etwas ändern wird. Um die gewaltigen Herausforderungen in der Landwirtschaft zu bewältigen, muss die Politik die gesamte Landwirtschaft umbauen, statt nur die Bio-Nische zu päppeln: Wir müssen die Tierzahlen halbieren, um Klima- und Umweltschutzziele zu erreichen. Wir brauchen eine Tiergesundheitsstrategie, um den millionenfachen Krankheiten in Bio- und konventionellen Betrieben ein Ende zu setzen. Und wir müssen bis 2035 den Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft stoppen, zu Gunsten der Artenvielfalt, der Bodenqualität und des Klimaschutzes.