Yakult: Yakult Original
Mit Pseudo-Wissenschaft gaukelt Yakult vor, sein Drink sei ein Wundermittel für die Darmgesundheit. Doch Yakult ist vor allem eines: dreiste Abzocke für 8,40 Euro pro Liter. Effekte auf die Gesundheit sind wissenschaftlich nicht belegt. Dazu kommt: In einer Mini-Flasche stecken fast neun Gramm Zucker.
Yakult vermeidet es, eindeutige gesundheitsbezogene Angaben zu machen und wählt stattdessen wolkige Formulierungen, die positive Auswirkungen auf die Gesundheit suggerieren – und das aus gutem Grund: Denn gesundheitsbezogene Angaben zu so genannten Probiotika sind aufgrund der sogenannten EU-Health-Claims-Verordnung unzulässig. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat bisher alle geprüften Werbeaussagen zu Probiotika negativ bewertet. Auch ein Antrag von Yakult auf die Verwendung von gesundheitsbezogenen Werbeaussagen wurde abgewiesen. Es gibt demnach keine wissenschaftlichen Belege für eine gesundheitsfördernde Wirkung.
„Die kleine Flasche Wissenschaft“
Trotzdem bewirbt Yakult seinen Milch-Drink mit dem Claim „Die kleine Flasche Wissenschaft“. Auf der Verpackung heißt es: „Jedes kleine Fläschchen enthält mindestens 6,5 Milliarden einzigartiger Shirota Milchsäurebakterien. Das Besondere: die Shirota Bakterien erreichen den Darm lebend.“ Auf der Webseite bezeichnet Yakult die Bakterien als „wertvoll“ und beschreibt die Yakult-Unternehmensphilosophie: „Wir leisten einen Beitrag zur Gesundheit und Zufriedenheit der Menschen auf der Welt – durch unsere Expertise in der Wissenschaft und besonders durch unsere Forschung und Erfahrung im Bereich der Mikroorganismen“. Das Unternehmen gibt eine Trinkempfehlung, die an Medizin erinnert: „Wichtig ist, dass Sie Yakult regelmäßig, am besten täglich, trinken.“
Verdient Yakult den Goldenen Windbeutel, den Preis für die dreisteste Werbelüge des Jahres?
So reagiert Yakult
Yakult rechtfertigt sich in einer Stellungnahme damit, dass zum Produkt in vier Ländern der Welt gesundheitsbezogene Angaben zugelassen seien. Implizit gibt Yakult dabei auch zu, dass es gegenüber EU-Behörden bisher nicht gelungen ist, eine Wirkung wissenschaftlich zu belegen - und das, obwohl der „einzigartige“ Bakterienstamm von Yakult seit 85 Jahren erforscht werde.