Das Ampel-Aus– was wird aus Verbraucher:innen?

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Der 6. November wird als ein politisch sehr ereignisreicher Tag in die Geschichte eingehen. Die Ampel-Koalition ist gescheitert– was bedeutet das für die politische Arbeit von foodwatch?

Die Ampel galt als zerstritten, viele Einigungen wurden immer wieder in Frage gestellt. Trotzdem hat foodwatch in den letzten drei Jahren bei einigen Themen Fortschritte erzielen können - die nun kurz vor dem Ziel auf der Strecke bleiben könnten. Ein kurzer Rückblick: 

  • Die ganzjährige Anbindehaltung von Rindern bleibt weiterhin erlaubt. Das geplante Verbot wird wahrscheinlich in dieser Legislaturperiode nicht mehr kommen. Das ist bitter - die Qualhaltung von Rindern ist nicht hinnehmbar! 
  • Auch im Bereich Kinderschutz sind wir enttäuscht: Große Konzerne wie Nestlé und Ferrero investieren Milliarden in Werbung für ungesunde Snacks, die unsere Kinder ansprechen soll. Ernährungsminister Cem Özdemir wollte eigentlich Werbeschranken durchsetzen. Außerdem fordern wir eine Altersgrenze für Energydrinks. Nach dem Ampel-Aus bewegt sich bei beiden Themen wohl nichts mehr.  
  • Gefährliche Pestizide, auf deren Verbot wir hinarbeiten, werden auch weiterhin auf Feldern versprüht, während das politische Berlin lahmliegt.  

Tierschutzgesetz muss trotzdem kommen 

Trotz der politischen Schwierigkeiten hatte foodwatch darauf hingearbeitet, dass die tierquälerische Anbindehaltung bei Rindern endlich verboten wird. Der Bundestag wollte eigentlich noch vor Weihnachten über den Entwurf von Bundesernährungsminister Cem Özdemir für ein neues Tierschutzgesetz entscheiden. Der Gesetzentwurf hatte zwar große Schlupflöcher - aber immerhin sollte die ganzjährige Anbindehaltung verboten werden.

Erst kürzlich fluteten foodwatch-Unterstützer:innen die Büros der zuständigen Abgeordneten mit tausenden Postkarten. Allesamt Bürger:innen, die ein sofortiges Ende der Kettenhaltung für über eine Million Kühe fordern. Trotz Ampel-Kollaps: Wir setzen uns weiterhin für ein strenges Tierschutzgesetz und ein Ende der Kettenhaltung ein!

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Die Vorbereitungen für das Wahljahr 2025 laufen auf Hochtouren 

Verbraucher:innenrechte und Umweltschutz dürfen in der nächsten Legislaturperiode keinesfalls untergehen. Dafür stehen wir: Für Sie und Ihre Rechte als Verbraucher:in. Deshalb plant foodwatch bereits die nächsten öffentlichkeitswirksamen Maßnahmen. Protestaktionen, Pressekonferenzen, Zeitungsanzeigen oder Studien, die harte Fakten schaffen – die Liste ist lang.

Und es gibt viele Möglichkeiten, weiterhin für Tierrechte, gegen Verbrauchertäuschung und für Umweltschutz zu kämpfen. Gesunde Lebensmittel sind kein Randthema und müssen für alle zugänglich sein - dafür setzt foodwatch sich auch weiterhin ein.  

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