Legale Täuschung bei Bio-Tütensuppen von Nestlé
Nestlé bewirbt die Tütensuppen der Linie „Maggi Natur Pur“mit dem Hinweis „ohne den Zusatzstoff Geschmacksverstärker“. Drin steckt jedoch Hefeextrakt. Das enthält zwar Glutamat und wird auch genau deshalb eingesetzt. Rein rechtlich gilt es jedoch nicht als Zusatzstoff, sondern als Zutat. Rein rechtlich ist an der Auslobung also nichts auszusetzen. 75 Prozent der Deutschen halten sie laut einer repräsentativen Emnid-Umfrage aber für irreführend – ein Beispiel für die von foodwatch kritisierte legale Irreführung.
Nestlé führt den Verbraucher mit seiner Bio-Produkt-Linie „Maggi Natur Pur“ bewusst in die Irre, kritisiert foodwatch. An mehreren Stellen auf der Verpackung heißt es „ohne den Zusatzstoff Geschmacksverstärker“. Zugesetzt ist jedoch Hefeextrakt mit den geschmacksverstärkenden Substanzen Glutamat, Inosinat und Guanylat. Das Beispiel zeigt, auch Bio-Käufer werden mit falschen Produktqualitäten ganz legal getäuscht. Hefeextrakt gilt als Zutat und nicht als Zusatzstoff – deshalb muss es nicht als Geschmackverstärker gekennzeichnet werden. Das mag zwar legal sein, ist aber dennoch eine dreiste Verbrauchertäuschung.
Doppelt so teuer wie andere Maggi-Suppen
Der weltgrößte Lebensmittelkonzern behauptet, nach „strengen ethischen Standards zu handeln“, und nutzt gezielt die Lücke zwischen dem legal Möglichen und der Erwartung der Konsumenten aus und verlangt pro 100 Gramm einen doppelt so hohen Preis für die „Maggi Natur Pur“-Linie wie für seine andere Suppen-Reihe „Maggi Guten Appetit“ inklusive Zusatzstoffen. Auch verhält sich Nestlé unfair gegenüber anderen Herstellern, die tatsächlich auf Geschmacksverstärker verzichten.
Verbraucher fühlen sich getäuscht
Drei Viertel der Deutschen halten das Werbeversprechen „ohne den Zusatzstoff Geschmacksverstärker“ auf einer Tütensuppe für irreführend, wenn sie die geschmacksverstärkende Zutat Hefeextrakt enthält. Das ergab eine repräsentative Befragung von Emnid mit 1.003 Teilnehmern im Auftrag von foodwatch. Verbraucher können ihrem Ärger nun über die foodwatch-Kampagne abgespeist.de Luft machen und sich mit einer Protest-E-Mail direkt beim Hersteller beschweren.