Nachricht 12.09.2024

Erfolg: Palmöl-Firma verliert Nachhaltigkeitssiegel

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Nach Kritik von foodwatch und ECCHR darf eine Palmöl-Firma in Guatemala vorerst nicht mehr mit nachhaltigem Palmöl werben. Der Firma werden Menschenrechtsverletzungen und Umweltverschmutzung angelastet – auch Edeka bezieht Palmöl von ihr.

Landkonflikte, verschmutztes Grundwasser und miserable Arbeitsbedingungen – die Vorwürfe gegen die Palmöl-Firma NaturAceites in Guatemala sind hart. Insbesondere für ein Unternehmen, das sich mit dem RSPO-Label für nachhaltiges Palmöl schmückt. Und sie betreffen auch die deutsche Handelskette Edeka: Denn foodwatch und das European Center for Constitutional and Human Rights (ECCHR) deckten auf, dass das Palmöl von NaturAceites auch in Produkten der Edeka-Eigenmarke Gut & Günstig steckt.

Greenwashing von schmutzigem Palmöl

Das Siegel für nachhaltiges Palmöl prangt etwa auf der Pflanzenmargarine und dem Pflanzenfett von Gut & Günstig. Das ist irreführend – foodwatch und ECCHR gehen deshalb juristisch gegen Edeka vor. Eine Petition an den Einzelhändler unterstützen bereits knapp 44.000 Menschen. Außerdem haben wir bei Edeka eine Beschwerde nach dem Lieferkettengesetz eingereicht: Der Konzern muss seiner Verantwortung für die Menschenrechte in der Palmöllieferkette nachkommen!

Palmölfirma muss Missstände beheben

In der Zwischenzeit ist der Runde Tisch für nachhaltiges Palmöl (RSPO) den Vorwürfen gegen NaturAceites nachgegangen. Und wir können einen Zwischenerfolg vermelden: Im August 2024 hat der RSPO die Zertifizierungen  von NaturAceites aufgrund gravierender Verstöße für maximal sechs Monate ausgesetzt. Um sein Palmöl weiter mit dem RSPO-Label vermarkten zu können, muss NaturAceites alle Missstände vor Ablauf der sechs Monate beheben. Andernfalls kann das Zertifikat entzogen werden. NaturAceites hat vorerst Einspruch erhoben. 

Es ist gut, dass es endlich Konsequenzen für NaturAceites gibt. Aber der Fall zeigt: Auf das RSPO-Siegel ist kein Verlass. Es garantiert mitnichten, dass die damit gelabelten Produkte nachhaltiges Palmöl enthalten. Denn die von foodwatch und seinen Partnerorganisationen aufgedeckten Missstände bestanden bereits zum Zeitpunkt der Zertifizierung. Wir bleiben dran!