Nachricht 23.04.2018

Aldi und Lidl: Keine Altersgrenze für Energy Drinks

In Großbritannien verkaufen Aldi Süd und Lidl keine Energy Drinks mehr an Kinder und Jugendliche. In Deutschland wollen die Discounter jedoch keine Altersbeschränkung für die gefährlichen Wachmacher einführen. In einer E-Mail-Aktion hatte foodwatch die Unternehmen aufgefordert, diese Doppelstandards zu beenden und auch hier eine Altersbegrenzung einzuführen. Aldi und Lidl bleiben aber stur. Jetzt muss endlich die Bundesregierung handeln!

Medizinerinnen und Mediziner warnen seit Jahren vor den Gesundheitsgefahren von Energy Drinks, gerade für junge Menschen. Die Getränke können Herzrhythmusstörungen, Krampfanfälle und Nierenversagen verursachen. Sogar Todesfälle werden mit ihnen in Verbindung gebracht. Um so stärker ist die Initiative von Aldi Süd und Lidl in Großbritanninen: Seit dem 1. März 2018 verkaufen die Discounter keine Energy Drinks mehr an unter 16-Jährige. In den letzten Jahren hatten bereits Litauen und Lettland eine Altersgrenze für die Wachmacher eingeführt.

Jeder vierte Jugendliche trinkt zu viel

Denn gerade bei Kindern und Jugendlichen sind die süßen Wachmacher beliebt. Laut der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit konsumieren 68 Prozent der Jugendlichen in der EU Energy Drinks. Und dabei bleibt es nicht nur bei einer Dose: Jeder vierte jugendliche Konsument trinkt drei oder mehr Dosen auf einmal. Damit überschreiten sie sogar die für Erwachsene empfohlene Maximaldosis Koffein von 200 Milligramm. 

Bundesregierung muss endlich handeln

Zehntausende Verbraucherinnen und Verbraucher haben mit foodwatch protestiert und Aldi Süd und Lidl aufgefordert, auch in Deutschland keine Energy Drinks mehr an Kinder zu verkaufen. Doch die Discounter bleiben stur. Während Lidl gar nicht auf unsere Aktion antwortete, teilte Aldi Süd foodwatch mit: „Beim Verkauf von Energy Drinks sieht unsere Unternehmensgruppe in Deutschland aktuell keine Altersbeschränkung vor. Pläne, eine solche einzuführen, gibt es derzeit nicht.“

Wir finden: Nun muss die Bundesregierung endlich etwas tun! Der Jugendschutz darf nicht von den Discountern abhängig sein, sondern muss endlich gesetzlich geregelt werden. Ernährungsministerin Julia Klöckner muss Kinder und Jugendliche vor den gefährlichen Wachmachern schützen. Unterstützen Sie deshalb jetzt unsere Aktion an die Ministerin und fordern Sie Frau Klöckner auf, endlich zu handeln!

(Copyright: Adobe Stock: pete pahham/stock.adobe.com, Montage: Iris Kaschl/foodwatch)