Bündnis fordert Aufklärung in Affäre um Monsanto-Überwachungslisten
Der Agrarkonzern Monsanto hat in mindestens sieben europäischen Ländern Listen mit konzernkritischen Personen angelegt, auf denen unter anderem deren Privatadressen und Hobbies erfasst worden sein sollen.
Der US-Konzern Monsanto hat vor der Übernahme durch Bayer sowohl in Frankreich als auch in Deutschland, Italien, den Niederlanden, Polen, Spanien und Großbritannien umstrittene Listen mit Kritikerinnnen und Kritikern erstellen lassen. Auf der französischen Liste tauchten rund 200 Namen von Wissenschaftlern, Journalisten und Politikerinnnen und Politikern auf, darunter beispielsweise zwei Mitarbeiterinnen von foodwatch Frankreich.
Angesichts der Tragweite und der politischen Dimension dieses Skandals fordern die Verbraucher- und Umweltverbände foodwatch, Campact, das Umweltinstitut München, die NaturFreunde Deutschlands und der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) in einer gemeinsamen Presseerklärung die vollständige Information aller Betroffenen auf allen Listen noch vor der Europawahl sowie die lückenlose
Aufklärung durch die Bayer AG. Das Bündnis behält sich rechtliche Schritte vor.
Die unseriösen Gebaren von Monsanto sind paradigmatisch dafür, wie meilenweit sich Konzerne von ihrer gesellschaftlichen Verantwortung entfernt haben. Für Bayer sollten die Enthüllungen Anlass sein, für einen dringend erforderlichen Kulturwandel zu kämpfen.Geschäftsführer foodwatch Deutschland